Dienstag, 16.11.2010
Piloten bekommen hohe Orden für Notlandung in der TaigaMoskau. Präsident Dmitri Medwedew hat heute die Besatzung einer Tu-154 der Fluggesellschaft Alrosa ausgezeichnet. Im September hatten die Piloten nach einem Totalausfall der Elektrik den Jet heil auf ein aufgegebenes Flugfeld in der Taiga gesetzt.
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Chefpilot Jewgeni Nowoselow und Copilot Andrej Lamanow der Airline aus dem jakutischen Mirny wurden mit dem Stern des Helden der Russischen Föderation ausgezeichnet. Der Steuermann, der Bordingenieur und die Kabinen-Crew bekamen den Mut-Orden verliehen.
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Auf einem Flug von Mirny nach Moskau war in zehn Kilometer Flughöhe die gesamte Elektrik des Flugzeuges ausgefallen. Nur die Triebwerke liefen weiter aber an Navigationsinstrumenten stand der Crew nur noch ein Kompass zur Verfügung.
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Das Malheur geschah auch noch über der nur dünn besiedelten Taiga der nordrussischen Republik Komi wo es weit und breit kaum Orientierungsmöglichkeiten und keine Flughäfen gibt.
Rein nach Sicht brachte die Crew den mit 72 Passagieren besetzten Liner auf der seit 1994 nicht mehr benutzten Beton-Landepiste des Dorfes Ischma herunter. Deren Länge von nur 1.400 Metern war aber nicht lang genug für den lädierten Jet: Die Tupolew rauschte noch 160 Meter weit durch den angrenzenden Wald der aber glücklicherweise hier nur aus jungen Bäumen bestand.
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Dass bei dieser dramatischen Notlandung niemand verletzt wurde, grenzt an ein Wunder. Selbst das Flugzeug wurde nur bedingt beschädigt: Die Fluggesellschaft hat es aus dem Wald ziehen lassen und lässt die Maschine gegenwärtig an Ort und Stelle reparieren.
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Um die Tu-154 wieder in Dienst stellen zu können, braucht es aber ein weiteres fliegerisches Kunststück. Dem Jet muss der Start auf der eigentlich viel zu kurzen Piste gelingen.
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