Mittwoch, 27.04.2011
Politologe Pawlowski darf nicht mehr in den KremlMoskau. Der bekannte Politologe Gleb Pawlowski ist seinen Beraterposten für die Präsidialverwaltung los. Weil er zu offen Medwedew im Machtkampf mit Putin unterstützt hat, darf er nicht mehr in den Kreml.
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Pawlowski ist einer der bekanntesten Politologen und wie es in Russland heißt Polit-Technologen der Putin-Ära. Bereits seit 1995 hat er den Kreml in Fragen politischer Lenkung beraten.
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Der Aufstieg Putins zum Medienstar wird auch teilweise Pawlowski zugeschrieben, der selbst auch ein paar Jahre lang auf dem Gazprom-Sender NTW Propaganda machen durfte.
Doch nun ist die Karriere als Propagandist und Polittechnologe wohl vorbei. Nachdem Pawlowski die Putin-Rede vor der Duma als schwach kritisierte, sich mit Putins treuestem Soldaten Boris Gryslow ein verbales Gefecht geliefert hat und zuletzt erklärte, dass die politische Elite bei den Wahlen 2012 auf Medwedew setze, hat der Kreml die Reißleine gezogen.
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Der stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung hat ihm den Passierschein für den Kreml entzogen, ab sofort arbeitet Pawlowski nicht mehr als Berater der Präsidialverwaltung.
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Beobachter erklären dies damit, dass Pawlowski einen Fehlstart des Medwedew-Lagers für den Wahlkampf verursacht habe. Es sei noch zu früh, auf einen Kandidaten zu setzen.
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In der jüngeren Vergangenheit mussten bereits zwei Politiker des Putin-Lagers gehen, weil sie sich zu früh festgelegt hatten: Konstantin Satulin und Alexej Taschadajew kritisierten offen Medwedews Position in der Libyen-Frage und mussten ihre Posten dafür räumen.
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