Dienstag, 23.11.2010
Kreml lässt Saakaschwili mit Dialogvorschlag abblitzenMoskau. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili schlägt in einem Interview die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen Moskau und Tiflis vor. Der Kreml kontert kühl: "Mit der derzeitigen Führung Georgiens haben wir nichts zu bereden."
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Gegenüber der französischen Tageszeitung "Le Figaro" erklärte Michail Saakaschwili, er sei bereit den Dialog "ohne irgendwelche Vorbedingungen auf jeder Ebene und an jedem Ort" aufzunehmen. Tiflis hatte 2008 nach dem Fünftagekrieg zwischen Russland und Georgien um Südossetien alle diplomatischen Beziehungen zu Moskau abgebrochen.
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Nun schlägt Saakaschwili versöhnlichere Töne an. "Wir können unsere Geographie (gemeint ist die geographische Lage als Nachbar Russlands) nicht ändern, aber wir können uns verständigen", sagte er.
Eine gewaltsame Eingliederung der von Georgien abgefallenen Kaukasusrepubliken Abchasien und Südossetien schloss der georgische Präsident aus.
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In Moskau glaubt man den Worten allerdings nicht. Saakaschwili habe solche Äußerungen auch früher, sogar bereits vor dem Überfall auf Zhinwali getätigt, so das russische Außenministerium.
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Auf Grund dieses Interviews gebe es nichts zu besprechen, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Russischen Medienangaben nach stimmt dies aber nicht ganz. Demnach gibt es Versuche, den Kontakt zu Georgien zumindest auf wirtschaftlicher Ebene wieder herzustellen.
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Dazu soll sich der russische Milliardär Wassili Anisimow im Auftrag Medwedews bereits mit der georgischen Führung getroffen haben, berichtet die Nesawissimaja Gaseta. Allerdings rechnet man im Kreml, dass die Normalisierung der Beziehungen mindestens vier bis fünf Jahre in Anspruch nimmt.
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