Donnerstag, 16.12.2010
Massen-Arrest: Festnahme-Zahl auf 1346 präzisiertMoskau. Während der gestrigen Unruhen und Konflikten zwischen Kaukasiern und nationalistisch gesinnten jungen Leuten sind nach Angaben eines Polizeivertreters in Moskau 1346 Personen festgenommen worden. Ermittlungsverfahren gibt es nur in einigen wenigen Fällen.
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Die Masse der Festgenommenen wurde von der Polizei provisorisch aus dem Verkehr gezogen: Wer aggressiv erschien, sich ungebührlich benahm oder Waffen oder gefährliche Gegenstände mit sich führte, saß gestern Abend schnell in einem der Miliz-Busse. Gelegentlich kam es in den Polizeifahrzeugen selbst zu Handgreiflichkeiten, da die Beamten die Leute zunächst nicht nach ihrer Gruppenzugehörigkeit trennten.
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Die meisten Festgenommenen, darunter eine sehr große Zahl von Minderjährigen, wurden auf der nächsten Polizeiwache wieder auf freien Fuß gesetzt, zum Teil wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Allerdings seien alle Festgenommenen registriert worden und würden jetzt entsprechend in den Akten geführt.
Ermittlungsverfahren laufen gegenwärtig nur in zwei Episoden: An der Metrostation Park Kultury sollen drei Dagestaner über einen jungen Mann hergefallen sein und ihn geschlagen und beschossen haben. Gegen sie wird jetzt wegen Mordversuchs ermittelt.
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Strafrechtlich aufgearbeitet wird auch der Fall in Jugo-Sapadnaja, wo zwölf Männer aus Dagestan drei Polizisten tätlich angriffen, die sie aufhalten wollten.
Nach Angaben des städtischen Rettungsdienstes wurden gestern insgesamt zwölf Personen mit bei den Zusammenstößen erlottenen Verletzungen in Krankenhäusern eingeliefert.
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Bei den gestern Festgenommenen wurden 16 waffenscheinfreie Schusswaffen sowie 208 Taschenmesser beschlagnahmt. Einem Krawall-Teilnehmer wurde eine aus Münzen gefertigte selbstgemachte Schuss-sichere Weste abgenommen, einem anderen ein Samurai-Schwert.
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An dem vom der Miliz durch den massiven Einsatz entschärften ethnischen Kräftemessen im Umfeld des Kiewer Bahnhofs sollen etwa 7.000 Personen teilgenommen haben.
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