Donnerstag, 10.02.2011
Bahn-Sicherheitslücken: Medwedew watscht Jakunin abMoskau. Präsident Dmitri Medwedew hat der russischen Eisenbahn einen unerwarteten Besuch abgestattet. Nach dem Kontrollbesuch auf einem Bahnhof kritisert Medwedew die Sicherheit und droht mit Strafverfahren und Entlassungen.
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Unangemeldeter Besuch im Kiewer Bahnhof von Moskau: Russlands Präsident Dmitri Medwedew ist am Donnerstag ohne Vorankündigung in Begleitung von Innenminister Raschid Nurgalijew und Geheimdienstchef Alexander Bortnikow am Bahnhof aufgetaucht, um sich über die Sicherheit vor Ort ein Bild zu machen. Das, was er sah, gefiel ihm offenbar nicht.
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"Wo ist die Miliz, wie wird hier überhaupt kontrolliert. Keiner (kein Polizist - d.R.) ist im Wartesaal, dabei sind sie verpflichtet zu patrouillieren", erregte sich Medwedew beim Kontrollgang.
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Der Bahnhof wird mit 64 Kameras überwacht. Doch der Beamte im Überwachungsraum konnte Medwedew nicht erklären, wo seine Kollegen gerade stecken.
Nach dem Besuch auf dem Bahnhof rief Medwedew Bahnchef Wladimir Jakunin an: "Die Gewährleistung der Sicherheit schätze ich als ungenügend ein", teilte er Jakunin mit. Innerhalb von drei Tagen solle ihm dieser die Maßnahmen zur Abstellung der Sicherheitsmängel melden, forderte er.
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Zugleich beauftragte Medwedew Generalstaatsanwalt Juri Tschaika, die RZD unter die Lupe zu nehmen. Diese habe gegen Auflagen bei der Garantie der Sicherheit von Passagieren verstoßen, meinte Medwedew.
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Es dürfte wohl auch Entlassungen geben, möglicherweise wackelt sogar Jakunins Sessel: "Leider lehren uns auch die tragischsten Vorfälle nichts. Daher: Wenn die Leiter der staatlichen Abteilungen nicht in der Lage sind, Informationen aufzunehmen und nötige Entscheidungen zu treffen, müssen Kaderwechsel vorgenommen werden. Ein Teil dieser Entscheidungen im Verkehrssektor folgt schon", kündigte Medwedew an.
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Die heftige Abfuhr für die RZD erklärt sich durch den Terroranschlag auf dem Flughafen Domodedowo. Anschließend hatte Präsident Medwedew eine Verschärfung der Sicherheitskontrollen im Transportsektor gefordert.
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