Mittwoch, 20.04.2011
Kaukasus: Polizist macht Karriere dank TodesschüssenNasran. Inguschetiens Präsident Junus-Bek Jewkurow hat Achmed Kotijew zum neuen Sekretär des Sicherheitsrates in der Kaukasusrepublik gemacht. Kotijew musste vor ein paar Jahren wegen der Todesschüsse auf den Oppositionär Magomed Jewlojew seinen Hut nehmen.
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Magomed Jewlojew war Besitzer der Internetzeitung Ingushetiya.ru, die den damaligen Präsidenten Inguschetiens Murat Sjasikow scharf kritisiert. Als Jewlojew, der größtenteils in Moskau lebte, im August 2008 nach Nasran zurckkehrte, wurde er bei der Landung auf dem Flughafen von der Miliz verhaftet.
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Jewlojew wurde dabei gewaltsam in ein Polizeifahrzeug verschleppt und abtransportiert. Dann wurde er durch einen Kopfschuss getötet.
Nach Darstellung der Polizei soll sich Jewlojew im Fahrzeug seiner Verhaftung widersetzt und versucht haben, die Waffe eines Polizisten zu ergreifen. Während des Handgemenges habe sich ein Schuss gelöst, der zur tödlichen Kopfverletzung Jewlojews führte, hieß es damals.
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Später ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den Todesschützen wegen fahrlässiger Tötung. Zudem musste nicht nur Präsident Sjasikow, sondern auch die Milizführung in Nasran zurücktreten, darunter auch Kotijew, der den illegalen Befehl zur gewaltsamen Festnahme Jewlojews gegeben hatte.
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Jetzt ist Kotijew wieder in Amt und Würden. Die Opposition in der Kaukasus-Republik kritisiert die Ernennung scharf. Sie zeige, dass Junus-Bek Jewkurow künftig auf die "Erfahrung" seines Vorgängers beim Vorgehen gegen die Opposition setzen wolle.
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