Donnerstag, 14.07.2011
Bulgaria-Unglück: Kapitän meldete 20 Personen statt 200Kasan. Immer neue Details über Mauscheleien und Pfusch mit dem Unglücks-Schiff Bulgaria kommen ans Tageslicht: So hat der Kapitän bei der Abfahrt aus Kasan eine Meldung abgegeben, dass er 20 Personen an Bord habe. Dabei waren es über 200.
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Die dortigen Hafenlotsen führen Protokoll über die an- und ablegenden Schiffe, worin neben dem Namen des Schiffes auch die Uhrzeit des An- und Ablegens sowie die Zahl der Menschen an Bord notiert werden. Diese Angabe wird ohne weitere Überprüfung nach den Worten der Schiffsbesatzung aufgeschrieben.
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Die zuständige Hafendispatcherin notierte so nach den Worten des Bulgaria-Kapitäns die Zahl 20. Dabei waren nach dem aktuellen Ermittlungstand 205 Personen an Bord. Davon waren 20 Schwarzfahrer, die auch nicht auf den Passagierlisten des Reiseunternehmens standen, sondern offenbar auf andere Weise an Bord gelangt waren.
Überlebt haben den Untergang des Ausflugschiffes in einem Wolga-Stausee am Sonntag nur 79 Menschen. Unter den Toten ist auch der Kapitän, seine Tochter und seine Schwester. Bisher wurden 113 Leichen geborgen. Am Wochenende soll mit der Hebung des Wracks begonnen werden.
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Nach Aussagen eines anonym bleibenden Wolga-Kapitäns werden die Passagierzahlen meist nicht korrekt angegeben, um die illegale Mitnahme von Passagieren nicht offen zu legen.
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Grund für den Untergang war aber kaum die Überladung des Schiffes um zehn Prozent, sondern dessen miserabler technischer Zustand sowie die knapp über der Wasserlinie geöffneten Fenster, durch die eine Welle große Wassermengen ins Schiff spülen konnte.
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