Donnerstag, 20.01.2011
Petersburger Vorortzüge werden um 56 Prozent teurerSt. Petersburg. Unerfreuliche Nachrichten für alle Naturfreunde und Datschniki im Raum Petersburg zumindest, sofern sie die Elektritschka zur Fahrt ins Grüne benutzen: Die Vortortzüge wurden um einen Schlag um 56 Prozent teurer.
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Statt bisher 1,50 Rubel darf die Vorortbahn-Gesellschaft ab jetzt 2,35 Rubel pro Kilometer von ihren Fahrgästen verlangen. Diesen Tarifsprung genehmigte die Regierung des Leningrader Gebietes.
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Gleichzeitig lehnte die Gebietsverwaltung es ab, die Fahrscheine für die Nahverkehrszüge zu subventionieren. Die Bahngesellschaft SSPPK hatte anfangs sogar einen Preissprung auf 3,80 Rubel beantragt, was die Aufsichtsbehörde aber nicht billigte.
Hintergrund für den finanziellen Appetit-Ausbruch der Eisenbahner ist eine Neuregelung, wonach der Staat die Fahrtkosten von Vergünstigungsempfängern (Lgotniki) wie Rentnern nicht mehr auf Basis von Monats-Abonnements, sondern nur noch der real absolvierten Fahrten subventioniert.
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Bisher war man bei der Berechnung der Zuschüsse davon ausgegangen, dass Abo-Besitzer 50 Mal im Monat zwischen Stadt und Datscha oder Dorf hin- und herfahren. In der Saison 2009 mussten die Lgotniki aber ebenfalls Einzelfahrscheine lösen worauf das Passagieraufkommen der Petersburger Elektritschki um 42 Prozent einbrach.
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Entsprechend geringer um 2,2 Mrd. Rubel (ca. 55 Mio. Euro) fiel die staatliche Subventionierung des Petersburger Vorortverkehrs aus, berichtet heute der Kommersant. Um das Loch auszugleichen, wurden jetzt entsprechend höhere Tarife beantragt.
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Allerdings bezweifeln Kenner der Materie, dass sich die Bahn mit einer solchen Preispolitik langfristig gegenüber Bussen und Sammeltaxis im Regionalverkehr behaupten kann.
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Möglicherweise werden die notorisch überfüllten Elektritschkas jetzt erst leerer und dann auch noch seltener.
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