Freitag, 17.12.2010
Kabelschaden: Russisches Houston sieht ISS nichtMoskau. Das russische Raumfahrtkontrollzentrum ZUP in Koroljow bei Moskau hat gestern wegen eines Defekts für mehrere Stunden die Position der Raumstation ISS und einer dorthin fliegenden Sojus-Kapsel nicht bestimmen können.
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Ursache des Problems war nach Informanten aus der Raumfahrt-Branche ein Kabelschaden zwischen einer Empfangsstation in Krasnosnamensk und dem Kontrollzentrum.
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Deshalb konnten die zur Erde gefunkten Positionsdaten für etwa drei Stunden nicht an die Leitstelle übertragen werden. Der Insider schloss dabei nicht aus, dass es sich bei dem Defekt auch um einen Sabotage-Akt handeln könnte.
Der Blackout kam besonders ungelegen, da am Mittwoch ein Sojus-TMA-Raumschiff in Baikonur startete, das eine neue dreiköpfige Crew aus Russland, Italien und den USA zur ISS bringen soll. Das Andockmanöver ist für heute Nacht geplant.
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Mit Hilfe der US-Kollegen in Houston konnte jedoch die Position der beiden Objekte ermittelt und alle notwendigen Daten für den weiteren Flug übertragen werden, heißt es in Koroljow.
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Nach offiziellen Angaben aus den kosmischen Streitkräften funktioniert die Datenübertragung inzwischen wieder reibungslos.
Auch die Raumfahrtagentur RosKosmos teilte mit, dass inzwischen wieder alles in Ordnung sei. Das wichtigste sei, dass alle Raumfahrer wohlauf seien.
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Erst Anfang Dezember hat die russische Raumfahrt einen herben technischen Rückschlag erlitten: Eine Trägerrakete mit drei Satelliten für das russische GPS-Pendant Glonass an Bord erreichte die Umlaufbahn nicht und stürzte in den Pazifik.
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