Freitag, 06.05.2011
Atomeisbrecher beendet Einsatz wg. radioaktivem LeckMurmansk. Auf dem russischen Atomeisbrecher Tajmyr wurde eine geringfügige, angeblich nicht kritische Erhöhung der freigesetzten Strahlung gemessen. Das Schiff befindet sich jetzt auf dem Weg von der Jenissej-Mündung nach Murmansk.
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Nach Angaben einer Sprecherin der staatlichen Atomeisbrecher-Reederei RosAtomFlot wurde im Ventilationssystem des Reaktors eine nicht maßgebliche Erhöhung der Redaioaktivität in der Luft gemessen. Vermutlich handele es sich um eine Undichtigkeit im inneren Reaktormantel.
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Die Messwerte im inneren Mantel befinden sich in den zulässigen Grenzen, die Strahlung überschreitet nicht die Kontrollwerte, so die Sprecherin. Radioaktivität sei in die Umgebung der Reaktorschutzhülle nicht freigesetzt worden, hieß es. Auf der internationalen Skala für Atom-Zwischenfälle sei das Vorkommnis mit dem Wert 0 einzuordnen also noch außerhalb der Skala.
Die Beobachtung des Reaktors sei jedoch verstärkt worden. Sollte das Problem zunehmen, werde der Atomantrieb abgeschaltet und das Schiff werde seine Fahrt mit seinen Dieselaggregaten fortsetzen.
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Die Tajmyr war zu diesem Zeitpunkt in der Jenissej-Mündung im Einsatz, um dort Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Bei dem 1989 in Finnland gebauten Schiff handelt es sich um einen speziell für den Einsatz in den Deltas der sibirischen Ströme konzipierten Eisbrecher mit einem geringen Tiefgang von nur 8 Metern.
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Kurz vor Ende des saisonalen Einsatzes wurde das Schiff nun wegen des Lecks in seinen Heimathafen Murmansk zurückbeordert. Die Rückfahrt dauert fünf Tage.
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Als Ersatz wurde das baugleiche Schwesterschiff Wajgatsch zum Jenissej beordert, das zuvor in der Ob-Mündung Schiffe begleitet hatte. Russland verfügt als einziges Land der Erde über Atomeisbrecher, gegenwärtig sind sechs solcher Schiffe einsatzbereit.
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