Donnerstag, 02.06.2011
Wiener Gericht verurteilt drei Tschetschenen wg. MordWien. Mit einem Urteil auf lebenslängliche Haft sowie 19 und 16 Jahren Gefängnis endete in Wien der Prozess um den Mord an einem ehemaligen Leibwächter des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow.
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Umar Israilow war im Januar 2009 beim Versuch seiner Entführung in Wien auf offener Straße erschossen worden. Die vier Täter einer ist noch flüchtig hatten vor, ihn nach Tschetschenien zu verschleppen, doch scheiterte dieses Vorhaben an der heftigen Gegenwehr des Opfers.
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Als Organisator der Tat wurde ein gewisser Otto Kaltenbrunner ermittelt, der in Tschetschenien unter dem Namen Ramsan Edilow groß geworden war. Kaltenbrunner unterhielt gute Beziehungen zum Republik-Chef Ramsan Kadyrow - so wurden auf seinem Handy zwei Fotos gefunden, die ihn in Gesellschaft des Machthabers in Grosny zeigen.
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Der 27 Jahre alte Israilow hatte in Österreich als Asylanwärter gelebt, nachdem er vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof Klage gegen Russland erhoben hatte. Er hatte darin behauptet, von seinem ehemaligen Chef Ramsan Kadyrow persönlich gefoltert worden zu sein.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte Israilow Kadyrow mit Enthüllungen gedroht. Die Täter versprachen sich ihrerseits Belohnungen oder gute Posten, wenn es ihnen gelingen würde, den Abtrünnigen zum Schweigen bzw. nach Grosny zurückzuschaffen.
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Eine Beteiligung Kadyrows an dem Mord konnte nicht nachgewiesen werden, wenn gleich nach Meinung der Wiener Ermittler dessen Verbindung zu den Mördern offensichtlich ist. Allerdings waren zahlreiche Anfragen der österreichischen Behörden an die russische Generalstaatsanwaltschaft unbeantwortet geblieben. Auch einer Vorladung vor das Wiener Gericht folgte Kadyrow nicht.
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Kaltenbrunner erhielt in dem Prozess eine lebenslange Haftstrafe. Der eigentliche Todesschütze, ein gewisser Letzscha Bogatyrow, ist weiterhin flüchtig.
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