Freitag, 08.07.2011
Russische Geschäftsleute schaffen Geld ins AuslandMoskau. Eine Umfrage unter russischen Spitzenunternehmern zeigt: Das Vertrauen in die politische und wirtschaftliche Stabilität im Lande ist sehr gering. Aktivitäten und Gelder konzentrieren sich wieder vermehrt im Ausland.
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Das Ergebnis der von UBS AG und Campden Media durchgeführten Umfrage veröffentlicht jetzt The Wall Street Journal. Befragt wurden russische Unternehmer, die ein persönliches Vermögen von mindestens 50 Millionen Dollar und einen Jahresumsatz von mindestens 100 Millionen Dollar besitzen.
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Die politische Unsicherheit und die verlangsamte Wirtschaftsentwicklung führt in der russischen Wirtschaftselite zu Verunsicherung: Während 2009 84 Prozent eine Perspektive für ihr Business in Russland sahen, sind es jetzt nur noch 40 Prozent.
42 Prozent sehen das Geschäftsklima in Russland als ungünstig zur Herausbildung einer Innovations- und Unternehmenskultur an; 32 Prozent beklagen sich über zu geringe Unterstützung des mittelständischen und Kleinunternehmertums seitens des Staates.
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Auch das Verhältnis der Pfeffersäcke zu russischen Banken hat sich erheblich verschlechtert: 2009 hatten nur zwölf Prozent ihr Geld in ausländischen Banken gelagert; 2011 sind es 37 Prozent. Nur zwölf Prozent halten ihr Eigenkapital vorwiegend in Rubeln 2009 waren es drei Mal so viele.
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Gelder werden bevorzugt nach Großbritannien und in die Schweiz transferiert, Zypern hat seine Attraktivität als Finanzstandort erheblich eingebüßt. 90 Prozent der Befragten sehen den Kauf von ausländischen Immobilien als beste Geldanlage an.
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Experten weisen darauf hin, dass der immense Vertrauensverlust mit der Entlassung des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow und der Unsicherheit vor den Präsidentenwahlen in ursächlichem Zusammenhang steht.
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