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Ein Jugendlicher wollte Multimilliardär Kerimow um 10 Mio. Dollar erpressen (Foto: peoples.ru)
Ein Jugendlicher wollte Multimilliardär Kerimow um 10 Mio. Dollar erpressen (Foto: peoples.ru)
Dienstag, 10.04.2012

17-Jähriger „Killer“ erpresst Milliardär Kerimow

St. Petersburg. Mit einem Großaufgebot an Polizei und Spezialkräften wurde heute Morgen ein 17-Jähriger in Petrodworez festgenommen. Er hatte versucht, einen Petersburger Beamten und den Oligarchen Sulejman Kerimow mit Droh-E-mails zu erpressen.


Insgesamt hatte der Minderjährige Forderungen in Höhe von elf Millionen Dollar gestellt – allerdings aber nicht damit gerechnet, dass sein Trick zu leicht zu durchschauen war.

Beide Opfer erpresste der junge Mann nach dem gleichen Schema: Sowohl Wladislaw Petrow, der Chef des Städtischen Energie-Komitees, wie auch Kerimow erhielten von ihm anonymisierte Emails: Der Absender gab sich als Lohnkiller aus, der den Auftrag erhalten habe, den Adressaten zu ermorden. Damit dies nicht geschehe, forderte er eine Zahlung von einer Million Dollar im Falle Petrows - und zehn Millionen bei Kerimow.

Drohender Auftragsmord schnell als Finte enttarnt


Zunächst hatte der Nachwuchs-Erpresser sich Mitte März an die Behörde Petrows gewandt. Dort reichte man die E-Mail an die Petersburger Polizei weiter, die darin schnell nicht eine reale Gefahr für das Leben des Beamten, sondern ein Betrugsmanöver eines kleinen Ganoven erkannte.

Die IP-Adresse des Absenders und bald auch dessen Aufenthaltsort ließ sich relativ einfach ermitteln: „Dem Kind erreicht nicht mal Hacker-Niveau, eine Beratung mit Kaspersky hat es nicht gebraucht“, so einer der Ermittler gegenüber „Fontanka.ru“.

Während die einen Beamten mit dem „Killer“ im Namen Petrows weiter pro forma die Bedingungen der Geldübergabe „verhandelten“, hatten andere bereits die fragliche Person ausgemacht und unter Beobachtung gestellt: Es handelte sich um einen 17-Jährigen, der im Vorort Petrodworez bei seiner Mutter lebt.

Rollkommando aus Moskau scheucht Petersburger Polizei auf


Die Gelassenheit, mit der die Petersburger Polizei in dem Fall vorging, kam aber abrupt zu einem Ende, als gestern aus Moskau eine ganzes Geschwader von Polizei- und FSB-Kräften samt einer schnellen Einsatzgruppe eintraf – sowie ein Ermittler mit Durchsuchungsbefehl für die fragliche Wohnung in Petrodworez.

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Wie sich zeigte, hatte sich der Jugendliche inzwischen auch gegenüber dem Multimilliardär und Oberhausabgeordneten Sulejman Kerimow, bekannt auch als Eigner des Fußballclubs „Anshi“, behauptet, er trachte ihm nach dem Leben – und seine Forderung verzehnfacht.

Kerimow hatte die Sache offenbar auf allerhöchster Ebene angezeigt – worauf der Moskauer Sicherheitsapparat nach Aussagen eines Insiders „Streitkräfte und schwere Artillerie“ nach Petersburg verlagerte.

Kinderschreck in der Morgenstunde


Das Polizei-Aufgebot bekam dann auch seinen Einsatz: Gegen 6 Uhr morgens wurde die Einzimmer-Erdgeschosswohnung gestürmt – nicht durch die Tür, sondern durch die Fenster.

Der Schüler wurde auf diese Weise zur frühen Stunde dabei überrascht, wie er vor seinem Notebook sitzend gerade neue Erpresser-Post tippte. Gegenwärtig wird er im Petersburger Polizei-Hauptquartier verhört, die Frage eines Haftbefehls soll noch heute geklärt werden.

Der junge Mann ist geständig – und erklärte, er sei sich sicher gewesen, auf diese Weise tatsächlich an das große Geld zu kommen. Nun hat er zwei Ermittlungsverfahren wegen Erpressung am Hals.



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