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Raubmord oder rechter Terror? Islamlehrer Metin Mechtijew wurde in Moskau ermordet (Foto: vk.com)
Raubmord oder rechter Terror? Islamlehrer Metin Mechtijew wurde in Moskau ermordet (Foto: vk.com)
Freitag, 13.04.2012

Moslems trauern um ermordeten jungen Islamlehrer

Moskau. Tausende Moslems haben heute in Moskau am Trauergebet für einen diese Woche ermordeten 33 Jahre alten Islamlehrer teilgenommen. Der Rat der russischen Muftis ist überzeugt, dass es sich um einen Gewaltakt von Rechtsradikalen handelt.

Durch die Teilnehmer des Trauergebetes war heute Mittag der Straßenverkehr in einem großen Gebiet rund um die Moskauer Hauptmoschee paralysiert.

Der Mord an dem 33 Jahre alten Aserbaidschaner Metin Mechtijew hat unter russischen Moslems Empörung und Wut ausgelöst. Die Trauerveranstaltung unter Leitung des Vorsitzenden des Mufti-Rates Rawil Gajnutdin verlief dennoch ohne Zwischenfälle, so die Moskauer Polizei.

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Mechtijew war in der Nacht auf Dienstag von vermutlich vier unbekannten Tätern in der Nähe seines Wohnhauses an der 2. Brestskaja Uliza brutal ermordet worden. Kurz zuvor war einer der Tatverdächtigen in einem Supermarkt aufgefallen, weil der anscheinend betrunkene Mann dort Kunden und Personal belästigte und randalierte. Möglicherweise war dies aber auch ein Ablenkungsmanöver.

Mechtijew war zu dieser Zeit auch in dem Geschäft zum Einkaufen gewesen. Der Mufti-Rat hatte gestern erklärt, die Art der Ermordung lasse auf rechtsradikale Täter schließen. Dem Opfer sei nichts gestohlen worden.

Polizei spricht von Raubmord


Die Moskauer Ermittlungsbehörde verbreitet aber eine andere Version: Dem jungen Geistlichen seien ein Edel-Handy der Marke Vertu, die Brieftasche und die Wohnungsschlüssel abgenommen worden.

Anhaltspunkte für eine rassistisch oder religiös motivierte Tat gebe es nicht. Außerdem seien in der fraglichen Nacht im Areal um den Weißrussischen Bahnhof mehrere Personen „von einer Gruppe Obdachloser“ überfallen worden. Auch dabei seien die Opfer mit einem Messer bedroht worden – doch floss nie Blut.

Menschenrechtler und Islam-Aktivisten sind dennoch davon überzeugt, dass der in der Öffentlichkeit aktive junge Gelehrte gezielt ermordet wurde. Dafür spreche die Tatsache, dass dem schmächtigen und kleinen Opfer die Kehle durchgeschnitten wurde.

Auch die Präsenz einer Frau in der Tätergruppe weise auf Rechtsradikale hin – derartige Täter würden gelegentlich ein „Schauspiel“ aufführen, wonach „der Schwarze“ gegenüber der Frau aufdringlich geworden sei.



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