Dienstag, 18.10.2011
Angeklagter erscheint in Unterhosen vor GerichtWladiwostok. Im russischen Pazifik-Gebiet Primorje ist eine Verhandlung in einem Prozess wegen Hanf-Anbau geplatzt. Grund: Der Angeklagte erschien allein in Unterhosen vor Gericht.
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"Am 17. Oktober wurden mehrere Angeklagte in einem Drogenprozess per Konvoi ins Gericht gebracht. Allerdings konnte der Richter den Prozess nicht fortsetzen, weil einer der Angeklagten unzulässig bekleidet war: Außer Unterhosen hatte er nichts an", teilte die Gerichtssprecherin Jekaterina Medwedewa mit.
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Ihren Angaben nach hat das Gericht das erste Mal mit so einem Skandal zu tun. "So etwas hatten wir hier noch nicht", sagte sie.
Gegen die Männer wird wegen des Verkaufs von vier Tonnen getrockneten Hanfs (Cannabis) verhandelt. Die Geschworenen haben sie der Tat bereits für schuldig befunden. Nun soll das Urteil gesprochen werden.
Einer der Männer, die bereits in einem Untersuchungsgefängnis von Wladiwostok untergebracht sind, ist allerdings wegen Verstoßes gegen die Gefängnisordnung in den Karzer gekommen.
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Dort dürfen die Häftlinge nur in der Gefängnisrobe sitzen. Der Mann weigerte sich, diese anzuziehen, da er noch nicht verurteilt sei. Also saß er in Unterhosen, erklärte ein Gefängnissprecher. Als er aus dem Karzer kam, weigerte er sich, andere Sachen anzuziehen.
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"Natürlich hätten wir ihn anziehen müssen, aber er wollte nicht vor Gericht und versuchte, einen Skandal zu provozieren. Physische Gewalt dürfen wir gegen ihn nicht anwenden, so haben wir ihn in dem Auftritt, in dem er war, vor Gericht gebracht", begründete ein Sprecher der Haftanstalt.
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