Donnerstag, 15.09.2011
Gongadse-Mord: Kutschma bezichtigt GeheimdiensteKiew. Der ukrainische Ex-Präsident Leonid Kutschma macht ausländische Geheimdienste für den Mord am Journalisten Georgi Gongadse verantwortlich. Kutschma freilich steht selbst unter schwerem Verdacht.
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Gongadse verschwand am 16. September 2000 in Kiew. Im November wurde seine enthauptete Leiche in einem Waldstück nahe der ukrainischen Hauptstadt gefunden.
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Laut Leonid Kutschma sei das Ziel der Tötung die Schwächung der Ukraine gewesen. "Für alle ist es sicherlich ersichtlich, dass so eine große Aktion mit Hilfe komplizierter Technologien nur von einem Geheimdienst ausgeführt werden konnte. Man muss klären, welcher genau. Wer dahinter stand", so Kutschma.
Möglich seien sowohl ausländische als auch Kräfte im Innern der Ukraine, das Ziel sei in einem Fall die Schwächung des Landes, im zweiten die Schwächung des Präsidenten, so Kutschma.
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Derzeit läuft der Prozess gegen den mutmaßlichen Organisator der Tat, Alexej Pukatsch, der vor zwei Jahren gefasst wurde. Pukatsch soll den Mord im Auftrag des damaligen Innenministers Juri Krawtschenko (tötete sich 2005 selbst) ausgeführt haben.
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Allerdings steht auch Kutschma im Verdacht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Präsidenten wegen Amtsmissbrauchs mit Todesfolge. Als Beweisstück dienen Tonbandaufnahmen, die der ehemalige Major des ukrainischen Geheimdienstes Nikolai Melnitschenko machte.
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