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Statt holländisch-russischer Beziehungen Erörterung des Gaddafi-Endes: Rutte und Medwedew im Kreml (Foto: kremlin.ru)
Statt holländisch-russischer Beziehungen Erörterung des Gaddafi-Endes: Rutte und Medwedew im Kreml (Foto: kremlin.ru)
Donnerstag, 20.10.2011

Medwedew zu Gaddafi-Ergreifung: „wunderbare Neuigkeit“

Moskau. Russlands Präsident Dmitri Medwedew bezeichnete die Nachricht von der Ergreifung des gestürzten libyschen Diktators Muammar Gaddaff als „wunderbar“. Er erfuhr davon vor laufenden Kameras während einer Pressekonferenz.


Dmitri Medwedew gab gerade zusammen mit dem niederländischen Premierminister Marc Rutte in Moskau eine Pressekonferenz, als Rutte eine SMS mit der Nachricht erhielt, Gaddafi sei in Libyen gefasst worden. Vom später gemeldeten Tod des Diktators war zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede.

Medwedews Freude kam langsam


„Wir haben damit nichts zu tun“, sagte Medwedew zunächst eher scherzhaft. Auf eine spätere Nachfrage von Journalisten erklärte Medwedew dann, es handele sich um eine „wunderbare Nachricht“.

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• Kreuzzug ? Libyen-Konflikt entzweit Kreml-Tandem (22.03.2011)
Russland erwarte nun, dass in Libyen Frieden einkehrt, so Medwedew. Moskau zähle darauf, dass „alle, die diesen Staat repräsentieren und alle libyschen Stämme zu einer endgültigen Übereinkunft über die neue Herrschaftsform kommen und Libyen ein moderner demokratischer Staat wird“, erklärte Medwedew.

Andernfalls seien „alle Anstrengungen, die in letzter Zeit unternommen worden waren“, sinnlos gewesen, so Medwedew.

Russland neutral bis kritisch gegenüber westlicher Schützenhilfe für Gaddafi-Gegner


Russland hatte sich - wie Deutschland - im UN-Sicherheitsrat enthalten, als die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen beschlossen wurde. Die Intensität der Angriffe durch einige Nato-Staaten wurde von Moskau aber mehrfach scharf kritisiert. Premier Wladimir Putin sprach sogar von "Kreuzzugsmentalität" - was Medwedew seinerseits scharf kritisierte.

Diese Meinungsverschiedenheit ließ damals das russische Führungstandem längst nicht so einig aussehen wie es sich jetzt, nach dem angekündigten Ämtertausch, wieder präsentiert.

Als sich Gaddafis Niederlage in dem Bürgerkrieg abzeichnete, bezog Russland eine betont neutrale, abwartende Position.

Letzte Wünsche für Gaddafis Schicksal


„Ich bin froh, dass er gefasst ist und ich hoffe, dass er bald in den Niederlanden ankommen wird“, sagte Rutte in Hinblick auf das Internationale Gericht für Kriegsverbrecher in Den Haag. Medwedew sprach sich hingegen dafür aus, dass das Schicksal Gaddafis „vom libyschen Volk“ entschieden werden soll.

Zu den später aus Libyen gekommenen Meldungen, dass Gaddafi bei Kämpfen oder einem Luftangriff in Sirte ums Leben gekommen sei, gibt es bislang keinen offiziellen Kommentar aus Moskau.
Inzwischen erklärte der Militärkommandeur des Nationalen Übergangsrates in Libyen offiziell, dass Gaddafi „durch die Hände von Libyern“ getötet worden sei.


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