Freitag, 11.11.2011
Presse: Russland setzt bei WTO eigene Bedingungen durchMoskau. Für den Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO hat Russland beim Westen seine eigenen Bedingungen durchgesetzt, so eine Moskauer Wirtschaftszeitung. Ein anderes Blatt schreibt über Vor- und Nachteile des Beitritts.
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Die Wirtschaftszeitung «Wedomosti» kommentiert: «Russland wird zu seinen eigenen Bedingungen Mitglied der WTO: Das bedeutet, dass sich die Subventionen für die einheimische Landwirtschaft fast nicht verringern und ausländische Banken auch weiter keine eigenen Filialen in Russland öffnen dürfen, weil die einheimischen Unternehmen dem Konkurrenzdruck des Westens nicht gewachsen sind.
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Erhalten bleibt auch die Quotierung des Fleischimports bei fast unveränderten Einfuhrzöllen. Die Beamten glauben, dass Russland zu günstigen Konditionen WTO-Mitglied wird. Und auch die erwarteten Reformen des Gasmarktes wird es nicht geben. Die Regierung wird weiter die Preise regulieren. Und Gazprom wird auch nicht sein Monopol verlieren.»
Der «Moskowski Komsomolez» schreibt am Freitag: «Wenn alles klappt, könnte Russland schon am 1. März 2012 der WTO beitreten. Was aber die Vorteile einer solchen Mitgliedschaft angeht, herrschen grundverschiedene Meinungen im Land. Zahlreiche Experten sagen der russischen Raumfahrtindustrie, dem Autobau, dem Bankensektor und der Landwirtschaft wegen der Konkurrenz aus dem Ausland das Ende voraus.
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Andere wiederum betonen, der WTO-Beitritt treibe die notwendige Modernisierung voran. Und das Leben des kleinen Mannes? Es wird sicher nicht schon am Tag nach dem Beitritt automatisch besser. Zumal Russland viele Übergangsfristen vereinbart hat. Das vollkommene Glück wird uns auch die WTO nicht bringen.»
(dpa)
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