Freitag, 15.04.2011
Wohin damit? 50 verstrahlte Pkw im Wladiwostoker HafenWladiwostok. Der Hafen von Wladiwostok schlägt Alarm: Auf seinem Territorium stehen schon 47 aus Japan importierte Autos und ein Gabelstabler, die atomar verseucht sind. Was mit den Fahrzeugen geschehen soll, ist unklar. Sicher ist nur, dass noch mehr kommen.
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Die Gamma-Strahlung der Autos ist nach Angaben von Umweltschützern um das Sechsfache, die Verseuchung mit Beta-aktiven Radionukliden um das Zehnfache höher als erlaubt, berichtet der Kommersant. Damit ist klar, dass die Fahrzeuge so nicht benutzt werden dürfen.
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Die Hafenverwaltung hat sich inzwischen bei der Staatsanwaltschaft beschwert, dass die Behörden untätig bleiben und keine Lösung für das Problem bieten. Denn es ist abzusehen, dass in den nächsten Wochen und Monaten noch mehr belastete Fahrzeuge aus Japan angeliefert werden können.
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Eingeführt werden dürfen verstrahlte Waren jedenfalls nach dem russischen Gesetz nicht. Für eine Anordnung, die Fahrzeuge nach Japan zurückzuschicken, fehlt dem zoll bisher eine entsprechende Expertise der Autos. Außerdem handelt es sich offenbar vorrangig um Grau-Importe oder Gebrauchtwagen von Privatpersonen, so dass eine Rücknahme nicht unbedingt gewährleistet ist.
Die Sanitätsbehörde RosPotrebNadsor erklärt ihrerseits, dass sie Zoll und Hafen schon angewiesen habe, die Fahrzeuge einer entstrahlenden Reinigung zu unterziehen. Das Problem dabei: eine derartige Behandlung ist nur auf einem dafür ausgewiesenen Spezialgelände machbar wozu die Autos also die Zollgrenze passieren müssten, was sie nicht dürfen.
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Abgesehen davon, ist unklar, wer die anfallenden Kosten und die Beseitigung des dabei anfallenden verseuchten Abfalls übernehmen muss.
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Bei offiziell importierten Neuwagen aus Japan seien hingegen keine Probleme zu erwarten, so die Zeitung Wedomosti. Sie würden sowohl von den japanischen wie den russischen Grenzbehörden kontrolliert. Nach dem 11. März gefertigte Fahrzeuge würden auch erst in einigen Monaten in Russland ankommen.
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Dennoch hätten bereits zahlreiche Händler japanischer Automarken in Russland Geigerzähler angeschafft, um ihre Kundschaft beruhigen zu können.
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