Freitag, 10.12.2010
WikiLeaks: Russland hilft Kriegsverbrecher Mladic?London. Der meistgesuchte Kriegsverbrecher Ratko Mladic soll sich irgendwo in Serbien verstecken. Eine US-Diplomatin machte 2009 Andeutungen, Moskau würde ihn unterstützen. Das geht aus einer WikiLeaks-Veröffentlichung hervor.
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Der englische Guardian schreibt am Freitag unter Berufung auf WikiLeaks, US-Diplomatin Jennifer Brush habe im September 2009 einen entsprechenden Bericht nach Washington gekabelt.
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Darin hatte es geheißen, Miki Rakic, der Berater des serbischen Präsidenten Boris Tadic, habe die Vermutung ausgesprochen, Mladic würde von ausländischen Quellen unterstützt. Moskau wisse vielleicht besser als die serbische Regierung, wo sich Mladic aufhalte.
Russland hat nicht auf Serbiens Bitte reagiert, bei der Auffindung des vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gesuchten Mladic zu helfen, hatte die Diplomatin geschrieben.
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Die Bitte sei an FSB-Chef Alexander Bortnikow, den Sekretär des nationalen Sicherheitsates Nikolai Patruschew und den stellvertretenden Leiter der Präsidentenadministration Wladislaw Surkow geschickt worden und unbeantwortet geblieben.
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Laut Rakic wollte der serbische Präsident seinen russischen Amtskollegen Dmitri Medwedew bei dessen Besuch in Belgrad im Oktober 2009 direkt darauf ansprechen. Ob das geschehen ist, ist unbekannt, denn öffentlich gab es keine Aussagen dazu.
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Mladic wird unter anderem wegen der Ermordung von 8.000 Muslimen 1995 im bosnischen Srebrenica gesucht. Seine Familie will ihn für tot erklären lassen, aber Belgrad geht davon aus, dass er noch lebt.
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