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In diesem Winter ist in Russland für jeden etwas dabei: Reichlich Schnee im Norden und Rosenblüte im Kaukasus (Foto: Ballin/.rufo) |
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Donnerstag, 09.12.2010
Winter zwischen Schneetreiben und RosenblüteMoskau. Seltsame Blüten treibt der Winter in diesem Jahr in Russland: Während einige Regionen im Schnee versinken, reifen im Kaukasus aufgrund ungewöhnlich warmer Temperaturen Erdbeeren und blühen Rosen.
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Monika macht die Straßen unsicher. Das Tief, das für massive Verkehrsbehinderungen in Deutschland gesorgt hat, hat nun auch die russische Hauptstadt in Griff. Heftige Schneefälle und Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt machen den Moskauer Autofahrern schwer zu schaffen.
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20 Zentimeter Neuschnee erwartet
Bis zu 20 Zentimeter Neuschnee werden in Moskau erwartet. Leonid Starkow vom Wetterdienst FOBOS warnt vor Schneeverwehungen und Glatteis. Wenn am Nachmittag die Temperaturen noch leicht ansteigen und der Schnee in Regen übergeht, wird es noch rutschiger, so Starkow.
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Zudem bläst schon jetzt ein unangenehm scharfer Wind den Moskauern ins Gesicht. Die Windgeschwindigkeit soll sich auf bis zu 17 Meter pro Sekunde noch steigern.
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In den nächsten zwei Tagen fällt voraussichtlich ein Drittel des Monatsdurchschnitts an Niederschlag. Selbst unter Berücksichtigung der Erwärmung kann die Schneedicke 15 bis 20 cm erreichen. Am Wochenende beruhigt sich das Wetter, doch der Frost verstärkt sich wieder, so der Wetterexperte.
Schneechaos in Tatarstan
Auch andere russische Regionen versinken im Schnee: In Kasan, der Hauptstadt Tatarstans an der Wolga schneit es seit vier Tagen ununterbrochen. Der Schneeräumdienst ist im Dauereinsatz und kann doch nichts gegen die weiße Pracht ausrichten. Schwerlastern ist die Zufahrt in die Stadt seit vorgestern verboten.
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Das gesamte Verkehrssystem der Stadt ist zusammengebrochen. Viele Einwohner gehen inzwischen zu Fuß zur Arbeit. Obwohl der Weg drei Stunden in Anspruch nehmen kann, sei dies immer noch schneller als den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, berichtet der Sender Vesti. Schulen, Universitäten und Kindergärten wurden geschlossen.
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Stromausfälle an der Wolga
Im Gebiet Uljanowsk ist nach Schneefällen und kräftigem Frost Anfang der Woche das Stromnetz zusammengebrochen. Auch nach mehreren Tagen Reparatur sind immer noch 35.000 Menschen ohne Licht. Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu fordert, innerhalb von zwei Tagen alle Leitungen wieder anzuschließen.
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Im Uralgebiet wurde wegen der starken Schneefälle sogar der Notstand verhängt. Besonders schlimm ist die Lage jedoch im russischen Fernostgebiet Magadan am Pazifik. Dort ist innerhalb weniger Tage soviel Schnee heruntergekommen, wie gewöhnlich in zwei Monaten.
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Wegen der enormen Schneemengen ist die Region Kolyma fast völlig von der Außenwelt abgeschlossen. Die Behörden warnen vor erhöhter Lawinengefahr in der Bergregion.
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Hitzerekorde im Kaukasus
Unterdessen wundern sich die Bewohner von Nordossetien über den ungewöhnlich milden Winter im Kaukasus. Dort haben wegen der hohen Temperaturen über 20 Grad die Erdbeeren sogar zu einer neuen Blüte angesetzt. An einigen Sträuchern hängen sogar schon Früchte.
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Am Sonntag wurde in Wladikawkas mit einer Temperatur von + 27,1 Grad Celsius ein neuer Temperaturrekord für den Dezember aufgestellt, der im übrigen auch im Kaukasus eigentlich eher schneegeprägt ist. Auf die Wärme reagieren nicht nur die Erdbeeren: Knospen angesetzt haben auch Apfel-, Birnen- und Kirschbäume. Die Rosen blühen in voller Pracht.
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