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Kowaltschuk sichert sich die Sperrminorität am 1. Kanal (Logo: TV)
Kowaltschuk sichert sich die Sperrminorität am 1. Kanal (Logo: TV)
Mittwoch, 09.02.2011

Kowaltschuk vergrößert sein Medienimperium

Moskau. Der Geschäftsmann Juri Kowaltschuk verstärkt seine Aktivitäten im Medienbereich: Seine Nationale Mediengruppe (NMG) übernimmt 25 Prozent an Russlands größtem Fernsehsender 1. Kanal. Die Kaufsumme beträgt 150 Mio. USD.


Das Paket gehörte bislang Milliardär Roman Abramowitsch. Der kontrollierte die Sperrminorität des Senders über seine Rastrkom-2002 GmbH. Diese hat die NMG nun vollständig übernommen.

Größtes Publikum in Russland


Der 1. Kanal ist der wichtigste Sender in Russland. Sein Marktanteil unter den erwachsenen Zuschauern liegt bei 18,5 Prozent. Dabei kann der Sender praktisch in jedem russischen Haushalt – von Kaliningrad bis Kamtschatka – empfangen werden.

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Der 1. Kanal ist Nachfolger der staatlichen sowjetischen TV-Gesellschaft „Ostankino“ und ist seit 1995 auf Sendung, zunächst als ORT, seit 2002 als 1. Kanal (Perwy Kanal). Seit 1999 wird er von Konstantin Ernst geleitet.

Von Beresowski bis Kowaltschuk


Der Fernsehsender hat in der jüngeren politischen Geschichte eine wichtige Rolle vor den Wahlen gespielt. 1996 beteiligte sich ORT an der Wahlkampagne zugunsten von Amtsinhaber Boris Jelzin. Ende der 90er Jahre geriet der Sender mehr und mehr unter die Kontrolle des Geschäftsmanns Boris Beresowski, der den Kanal 1999 dazu nutzte, eine Schmutzkampagne gegen die politischen Gegner Wladimir Putins zu führen; insbesondere gegen das Duo Juri Luschkow undJewgeni Primakow.

Allerdings musste Beresowski, nachdem er beim Kreml in Ungnade gefallen war, 2001 sein 49-Prozent-Paket (51 Prozent gehören dem Staat) an Roman Abramowitsch abtreten. Dieser hat seine Anteile am Sender nach und nach abgestoßen. Der letzte Schritt ist der Verkauf der Sperrminorität an Kowaltschuk.

Neuer Medienmagnat in Russland


Die Zustimmung des Kartellamts zu dem Geschäft soll bereits seit Ende Dezember vorliegen. Dabei ist Kowaltschuk, reich geworden als Bankier mit der Bank „Rossija“, bereits jetzt einer der größten Akteure auf dem russischen Medienmarkt.

Der Geschäftsmann, dem gute Beziehungen zu Premier Wladimir Putin nachgesagt werden, besitzt das Kontrollpaket an den landesweit ausgestrahlten Sendern Ren-TV und 5. Kanal. Zudem gehört ihm die bekannte Tageszeitung Iswestija und der größte Anbieter für TV-Reklame in Russland Video International.



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