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Onkelchens Traum von Dostojewski als europäische Premiere auf deutschen Bühnen. (Foto: Towstonogow)
Onkelchens Traum von Dostojewski als europäische Premiere auf deutschen Bühnen. (Foto: Towstonogow)
Freitag, 11.02.2011

Onkelchens Traum in einer europäischen Uraufführung

Hannover. Nach der Romanvorlage von Dostojewski kreierte das Petersburger Towstonogow-Dramentheater ein skurriles Theaterstück um Liebe, Kuppelei und Erbschleicherei. In dieser Form ist es eine europäische Premiere.

Das nach dem großen russischen Regisseur Georgi Towstonogow benannte Theater aus St. Petersburg – eine der besten Dramenbühnen Russlands – hat wieder einmal einen besonderen Wurf gelandet und kommt mit diesem Stück erstmals nach Deutschland.

Beheimatet am malerischen Flüsschen Fontanka, etablierte es sich vor allem mit seinem unikalen Repertoire. Die hauseigene Schauspielerschule sorgt für steten Bühnennachwuchs.

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Das Stück als Garant für volles Haus


„Djadjuschkin son“, wie das Stück im russischen Original heißt, ist beim Towstonogow-Dramentheater schon immer ein Erfolgsgarant mit Ansage gewesen. Das Theaterwerk ist beim Publikum mehr als beliebt.

So war es ein Leichtes für den Intendanten Temur Tschcheidse, aus Dostojewskis Klassiker eine humorvolle Kritik der russischen Gesellschaft zu basteln.

In Sibirien geschrieben


Schon Fjodor Dostojewski konnte und wollte nicht mit der Ironie geizen, mit der er der Gesellschaft auf den Leib ging. Geradlinig hielt er seinen Landsleuten den Spiegel vor und traf damit ins Schwarze.

Denn, wer hätte es gedacht, auch Russen können über sich selber lachen. Ob Dostojewski selbst auch zum Lachen zumute war, als er das Werk schrieb, sei dahingestellt. Es entstand während seiner Verbannung in Sibirien.

Gesellschaftskritik zum Schmunzeln


Als der schon sehr ergraute, aber auch sehr wohlhabende Fürst, den Dostojewski nur K. nennt, ein paar Tage bei Maria Moskalewa Unterkunft findet, reift in der intriganten Persönlichkeit der Stadt Mordassoff ein listiger Plan.

Wann und wo
16.02.2011 – Hannover, Theater am Aegi
19.02.2011 – Leverkusen, Forum
21.02.2011 – Offenbach, Capitol-Theater
23.02.2011 – Wien, Stadthalle
25.02.2011 – Berlin, Admiralspalast
27.02.2011 – Norderstedt, Tribüne Norderstedt
02.03.2011 – Bremen, Musica- Theater
04.03.2011 – Fürth, Stadthalle
06.03.2011 – Ludwigsburg, Forum am Schlosspark
08.03.2011 – Leverkusen, Forum
Sie gedenkt, ihre Tochter, die bei ihr lebt, schleunigst zu verheiraten. Natürlich mit niemandem geringeren als dem reichen Fürsten K.: Er scheint eine gute Partie für das Mädel zu sein.

Der Fürst ist angetan


K., vom Alter schon sehr gezeichnet, verliert sich zwischen Realität und Traum. Moskalewas Circen um ihre holde Sinaida vernimmt er wie in Trance, und „Onkelchen“ ergreift die Initiative.

Zu guter Letzt macht er ihr von sich aus einen Heiratsantrag. Aber natürlich ist da das Happy End noch lange nicht in Sicht – das Verwirrspiel geht erst richtig los.

Onkelchens Traum


Der Hausdiener Pawel, seinerseits selbst am Werben um die Gunst der schönen Tochter, weckt „Onkelchen“ aus dem Schlaf und kann K. davon überzeugen, dass er den Antrag nur geträumt hat.

Als der Fürst anderntags von seinem „Traum“ berichtet, versuchen die beiden Damen ihn vor versammelter Runde von der Wahrheit zu überzeugen. Daraufhin sind die beiden in ihrer feinen Gesellschaft blamiert bis auf die Knochen.

Hervorragend besetzt


Bei der Besetzung des Ensembles wird die Qualität der Tostonogowschen Schauspielschule deutlich. Besonders die beiden Hauptdarsteller zeigen großes Gespür für die Szenen. Während in der Rolle der Maria Moskalewa Alisa Frejndlichs Blicke zu töten scheinen, genügt Oleg Bassilaschwili als Fürst K. oft nur ein rührendes Wort.

Und wenn dann Bassilaschwili anhebt, um sich in Jugendprahlereien zu baden, ist es um das Publikum endgültig geschehen… Die Aufführung findet in russischer Sprache statt.



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