Donnerstag, 01.12.2011
Udmurtischer Präsident fordert 99,99 Prozent für ERIschewsk. Der Präsident der Teilrepublik Udmurtien wird durch ein Internet-Video beschuldigt, sein Amt für den Wahlkampf zu missbrauchen. Dabei erhob Alexander Wolkow die These, dass die Bürger einfach verpflichtet sind, zu 99,99 Prozent für die herrschende Partei Einiges Russland zu stimmen sonst gäbe es schreckliche Folgen.
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Das Video wurde nach Angaben seiner Ersteller, Mitglieder der Partei Patrioten Russlands am 17. November bei einem Arbeitsbesuch des Republikoberhauptes in einem Dorf im Kreis Sarapul aufgenommen.
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Trotz der amtlichen Charakters der Visite zeigt dabei schon die Dekoration des Saales mit ER-Bannern, dass es hier um Wahlkampf geht. Der Hauptredner ist zwar aufgrund fehlendem Lichts kaum zu erkennen, doch spricht vieles dafür, dass es sich um eine echte Aufnahme handelt.
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Der Redner lobpreist die Sowjetunionin höchsten Tönen und erklärt, dass das Jahr 1991 das Land um 30 Jahre zurückgeworfen habe. Jetzt sollten die Bürger auch wieder wie damals zu 99 Prozent an den Wahlen teilnehmen und zu 99,99 Prozent für die Kandidaten der Staatsmacht stimmen. Denn so war das zu sowjetischen Zeiten, erklärt er.
Aus Verantwortung vor der Zukunft der Heimat, unserer Kinder und Enkel hätten die heutigen Staatsbürger nicht das Recht, für eine andere Partei als das Einige Russland zu stimmen, erklärt der Sprecher von der Bühne und behauptet, andernfalls käme es zu schrecklichen Folgen:
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Dann kommt alles zum Stillstand. Die die an die Macht kommen, werden alles unter sich aufteilen. Solange sie damit beschäftigt sind, sind wir ihnen noch egal. Aber Millionen werden ohne Arbeit sein, zeichnet der mutmaßliche Republikchef der Landbevölkerung die apokalyptischen Folgen eines Machtwechsels im Lande auf.
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In Udmurtien sind bereits mehrere hochrangige Beamte aufgefallen, die ihren Posten für nicht erlaubte Agitation missbraucht haben und dabei auch ganzen Städten Konsequenzen angedroht haben, falls sie weiter für die Kommunisten und nicht für ER votieren.
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Rechtliche Konsequenzen hatte dies aber bisher nur für den Bürgermeister von Ischewsk, der deshalb zu einer Geldstrafe von 2.000 Rubel (ca. 50 Euro) verurteilt wurde.
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