Mittwoch, 25.01.2012
Medwedew sieht sich nicht am Ende seiner LaufbahnMoskau. Präsident Dmitri Medwedew schließt trotz seines anstehenden Rückzugs aus dem Kreml nicht aus, dass er eines Tages wieder zu einer Präsidentenwahl in Russland antreten wird. Seine 46 Jahre seien noch kein so hohes Alter, um weitere politische Schlachten auszuschließen, sagte Medwedew heute bei einem Treffen mit Journalistikstudenten.
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Dmitri Medwedew traf sich am heutigen Tatjana-Tag dem traditionellen Festtag der russischen Studenten mit etwa 200 Studierenden der Journalistik-Fakultät der Moskauer Staats-Uni in einem Hörsaal zu einem offenen Gespräch.
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Im Oktober war Medwedew schon einmal in der Fakultät dort gewesen, doch sprach er damals vor handverlesenen Studentenvertretern aus ganz Russland. Einige der angehenden Journalisten, die ebenfalls an dem Treffen teilnehmen wollten oder auch nur am Rande still demonstrierten, waren dabei festgenommen worden.
Unter den Demonstranten auf den Massen-Demos im Dezember seien viele gewesen, die es gerne gesehen hätten, wenn er (und nicht Wladimir Putin) seitens der Staatsspitze kandidiert hätte, sagte Medwedew. Er sagte in diesem Zusammenhang, dass er auf eine Entwicklung in Russland ohne revolutionäre oder extremistische Faktoren rechne wonach es auch aussehe.
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Medwedew verteidigte seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur um das Präsidentenamt mit Überlegungen zur politischen Zweckmäßigkeit: Wenn zwei Personen die gleiche politische Kraft vertreten würden, dann sollten sie sich nicht mit den Ellbogen vordrängeln, sondern denjenigen vorschicken, der zum gegenwärtigen Moment die größten Sieg-Chancen hat, so Medwedew.
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Wladimir Putin hat angekündigt, dass Medwedew im Falle seines Wahlsiegs als Premierminister die Führung der Regierung übernehmen soll. Die beidenPolitiker planen damit einen Ämtertausch.
Jene Studenten, die bei der Veranstaltung in Oktober vom Kreml-Sicherheitsdienst festgehalten worden waren, wurden zu der heutigen Veranstaltung persönlich eingeladen.
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Wie mehrere Teilnehmer versicherten, seien ihre Fragen an Medwedew vorher nicht mit dem Kreml abgestimmt worden.
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