Dienstag, 21.06.2011
Tu-134-Absturz: Medien suchen Retter der ÜberlebendenPetrosawodsk. Jede Tragödie hat auch ihre Helden: Im Falle des nächtlichen Absturzes einer Tu-134 in Karelien sind dies bisher unbekannte Augenzeugen, die gleich nach dem Crash mehrere Insassen aus dem brennenden Wrack retteten.
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Einer von ihnen ist ein kräftig gebauter Mann in einer roten Regenjacke, der nach dem Absturz einem TV-Team des Nachrichtensenders Westi erzählte, wie er nach dem Absturz mit zwei anderen Helfern Überlebende aus dem Wrack rettete:
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Es war eine Frau oder ein Mädchen, sie war leicht, ich konnte sie ohne Weiteres auf den Händen raustragen. Schwer zu verstehen, wer das war. Dann trugen wir einen großen Mann hinaus. Er hieß Sergej. Uns hat noch ein dritter Mann geholfen. Dann trugen wir noch zwei Leute raus. Aber mehr haben wir nicht geschafft, es begannen Explosionen und alles brannte, so der nicht namentlich genannte Lebensretter.
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Das Unglück überlebten mit schweren Verletzungen nur acht der 52 Personen an Bord des aus Moskau kommenden Flugzeugs. Unter den Überlebenden ist ein Geschwisterpaar - ein zehn jahre alter Junge und seine 14-jährige Schwester.
Die Tu-134 war bei sehr schlechten Sichtverhältnissen im Anflug auf den Flughafen der karelischen Hauptstadt auf einer Landstraße abgestürzt, durch ein Waldstück gerutscht und neben einer Datscha-Siedlung zum Stillstand gekommen.
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Die Zeitung Komsomolskaja Prawda rief auf ihrer Webseite die Bevölkerung von Petrosawodsk dazu auf, den in der Fernsehreportage unbenannt gebliebenen Mann zu identifizieren, damit die Redaktion ihm danken könne.
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Die Zeitung schrieb, dass im Internet wahrscheinlich noch ein paar Dutzend Videos auftauchen werden, die von Männern gedreht wurden, die sich auf der Suche nach dem besten Blickwinkel hinhockten, während dieser namenlose Held sich in den Bauch des geborstenen Flugzeuges warf.
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Eine russische Bloggerin schrieb, sie sei tief berührt von diesem Mann, dem anzusehen gewesen wäre, dass er darunter leidet, dass er nicht mehr Menschen retten konnte:
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Solche Männer sind die Helden unserer Zeit, die nicht zur Videokamera greifen, sondern zu Hilfe eilen. Und das nicht wegen Medaillen, sondern weil sie anders nicht können, schrieb die Frau.
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