Donnerstag, 16.06.2011
Skandal um gefälschte Abiturprüfungen weitet sich ausMoskau. Nachdem mehrere Studenten dabei erwischt wurden, wie sie für Abiturienten deren Abschlussprüfungen ablegten, kommen immer neue Details ans Licht. So soll der Betrug System haben, die Studenten erhalten hohe Summen.
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Eine Abschlussprüfung an einer russischen Schule kann teuer werden - zumindest, wenn man sie nicht selbst ablegen will, sondern Ersatz anheuert.
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Studenten des Moskauer Physik- und Technik-Instituts sollen massenhaft Staatsexamen für Elftklässler (in Russland gehen Schuler nur elf Jahre zur Schule) abgelegt haben und für ihre Dienste zwischen 3.000 - 3.500 USD (2.100 - 2.500 Euro) bekommen haben.
Eine andere Studentin berichtet, sie sei während ihrer Nachhilfestunden für einen Schüler aufgefordert worden, ihm auch während der Prüfung zu helfen: Per SMS wurde ihr die Aufgabe zugeschickt, auf gleichem Weg wurde die Lösung zurückgesendet. Der vereinbarte Preis pro Aufgabe: 500 Rubel (12,50 Euro).
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Die am Mittwoch nach der Prüfung verhafteten Studenten erklärten freilich, sie hätten die Aktion nur aus Spaß gemacht und seien lediglich mit einem Essen entlohnt worden.
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Wie allerdings eine Studentin die Prüfung für einen männlichen Schüler ablegen konnte, bleibt weiterhin rätselhaft. Nach Angaben der Lehrer, die ihre Schüler zu dem Prüfungsgebäude begleitet haben, muss der Austausch erst im Gebäude stattgefunden haben.
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Eigentlich sollte das Einheitliche Staatsexamen in Russland die Chancengleichheit der Schüler erhöhen und Möglichkeiten des Betrugs senken. Offenbar haben einige Schüler aber Möglichkeiten gefunden, das System zu umgehen.
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