Donnerstag, 12.07.2012
Russland soll Militärbasis in Tadschikistan schliessenMoskau/Duschanbe. Die russische Militärbasis im mittelasiatischen Tadschikistan muss 2014 geschlossen werden, wenn sich Moskau und Duschanbe nicht über eine Verlängerung des Mietvertrages einigen. Angeblich verlangt Tadschikistan 300 Mio USD pro Jahr - und Moskau will das nicht zahlen.
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Ende Juni war bekannt geworden, dass die Verhandlungen über die Vertragsverlängerung in der Sackgasse stecken. Das Moskauer Verteidigungsministerium stoppte sogar die laufende Finanzierung für den wohl wichtigsten russischen Militärstützpunkt in Mittelasien.
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Inzwischen wurden Zahlen wie 300 oder auch 250 Millionen US-Dollar pro Jahr als Forderung der Tadschiken genannt. Der Stellvertretende Leiter des tadschikischen "Zentrums für strategische Analysen beim Präsidenten" erklärt heute bei RIA-Nowosti, Geld sei nicht das Wichtigste.
Entscheidend sei, so Saifullo Safarow, dass Russland die nationalen Interessen Tadschikistans anerkennen müsse.
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201. motorisierte Schützendivision |
Die 201. motorisierte Schützendivision, die in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe stationiert ist, hatte in den 90iger Jahren im Bürgerkrieg zwischen islamischen Fundamentalisten und der alten Elite um den heutigen Präsidenten Emomali Rachmonow den Ausschlag gegeben. |
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Insbesondere gehe es um Verbilligung des Ölimportes aus Russland, von dem das energiearme Tadschikistan weitgehend abhängig ist. Russland hatte die Exportzölle für alle Länder erhöht, die nicht zur Zollunion gehören.
Ausserdem, so Safarow, müsse Russland die Arbeitsmigration zwischen Tadschikistan und Russland erleichtern. Etwa die Hälfte des tadschikischen Bruttosozialproduktes besteht aus Überweisungen von Wanderarbeitern aus Russland.
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Wladimir Putin hatte unlängst Verschärfung der Bestimmungen für Wanderarbeiter angekündigt, die oft von Schiebern illegal nach Russland gebracht werden, wo sie für Niedrigstlöhne arbeiten.
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