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Die Szene des Spiels: Terry kratzt den Schuss Devics hinter der Linie aus dem Tor (Foto: TV)
Die Szene des Spiels: Terry kratzt den Schuss Devics hinter der Linie aus dem Tor (Foto: TV)
Mittwoch, 20.06.2012

Fußball-EM: Ukraine nach Tor-Skandal ausgeschieden

Donezk. Die Ukraine ist nach einer unglücklichen Niederlage gegen England (0:1) bei der Fußball-EM ausgeschieden. Trainer Oleg Blochin ist nach einem Tor-Skandal außer sich.

Die Szene des Spiels ereignet sich in der 62. Minute: Die Ukraine startet einen schnellen Konter. Marko Devic taucht (in abseitsverdächtiger Position) vor Englands Keeper Joe Hart auf und hält drauf. Der Schlussmann bekommt zwar noch irgendwie einen Fuß an den Ball, doch dieser senkt sich unhaltbar - so scheint es - in einer Bogenlampe ins Tor.

Torrichter sieht nichts


Doch dann rettet Abwehrchef John Terry in akrobatischem Stil auf der Linie. Genauer gesagt, hinter der Linie. Das beweisen die Videoaufnahmen. Doch die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm. Auch der eigens eingesetzte Torrichter erkennt den Treffer nicht.

Ukraines Trainer Oleg Blochin war nach der Szene kaum zu halten. Minutenlang brüllte er auf den vierten Schiedsrichter ein. Auch nach dem Spiel übte der 59-Jährige scharfe Kritik an den Referees: "Die Schiedsrichter waren schuld, sie haben uns ein Tor gestohlen, das war ein klarer Treffer. Die Engländer hatten Glück", sagte er.
Bei Russland-Aktuell
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Mangelnde Chancenverwertung der Ukrainer


Doch die Ukrainer müssen sich auch an die eigene Nase fassen. Während die Engländer eine ihrer wenigen Chancen zum 1:0 durch einen Kopfball von Wayne Rooney in der 48. Minute nutzten, gingen die Ukrainer mit ihren Möglichkeiten zu fahrlässig um.

Stürmerstar Andrej Schewtschenko ist dies kaum anzukreiden. Der 35-Jährige hatte durch seinen Doppelpack im ersten Gruppenspiel gegen Schweden nicht nur das Spiel gedreht, sondern auch Euphorie beim zweiten Gastgeber entfacht.

Doch Knieprobleme setzten den Stürmer mit Volkshelden-Status außer Gefecht. Gegen England wurde er erst nach gut 70 Minuten eingewechselt. Zu wenig Zeit, um sich entscheidend in Szene zu setzen.

Gastgeber ausgeschieden, Favoriten weiter


Durch die Niederlage der Ukrainer sind nun beide Gastgeber bereits in der Vorrunde gescheitert. Die Viertelfinals bieten dafür interessante Duelle:

Während Deutschland mit Griechenland einen vermeintlichen Außenseiter hat, versprechen die Duelle Portugal gegen Tschechien, Spanien vs. Frankreich und England gegen Italien zumindest auf dem Papier Hochspannung.

England erst im Pech, nun im Glück


Den englischen Fans dürfte der nichtgegebene Treffer der Ukraine wohl wie ausgleichende Gerechtigkeit vorkommen. Bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren wurde England im Spiel gegen Deutschland ein ebensolcher Treffer zum möglichen Ausgleich verweigert - am Ende verlor das Team um John Terry mit 4:1.

Nach diesem Spiel beschloss die FIFA die Einführung der Torrichter. Als erfolgreich kann die Neuerung nach diesem neuerlichen Tor-Skandal nicht bezeichnet werden.


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