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Zwanzigmal pendelte der Kubaner auf dem Schiff der St. Peter Line zwischen Helsinki und St. Petersburg, ehe er an Land durfte (Foto: St. Peter Line) |
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Dienstag, 17.07.2012
Fähr-Odyssee endet für Kubaner in St. PetersburgSt. Petersburg. Gestrandet auf einer Fähre: Ein Kubaner musste 40 Tage lang auf der Fähre zwischen Helsinki und St. Petersburg pendeln, weil die Bürokraten ihm die kalte Schulter zeigten. Nun durfte er an Land.
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Louis-Wladimir Vega-Sespedez ist ein Kind der Völkerfreundschaft, wie schon sein Vorname beweist. Der 41-Jährige lebt seit Jahren in Russland. Er hat eine russische Frau und eine Aufenthaltserlaubnis. Doch dann lernte der Kubaner die Tücken der russischen Bürokratie kennen.
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Einmal pro Monat raus aus Russland
Seine Erlaubnis ist nämlich reichlich löchrig. Die russischen Behörden fordern, dass der Mann einmal im Monat ausreisen müsse. Lange Zeit versuchte der Kubaner dieser Forderung nachzukommen, doch zweimal gelang ihm das im letzten Jahr nicht; einmal im Oktober 2011 und einmal im Februar 2012.
Als er nun versuchte, seinen Fehler auszubügeln und sich auf die Fähre nach Helsinki setzte, begann das Unglück. In seiner Eile hatte er übersehen, dass sein Schengen-Visum abgelaufen war. Die finnischen Grenzer ließen ihn daraufhin nicht an Land. Also trat er unverrichteter Dinge die Rückreise in seine zweite Heimat St. Petersburg an.
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Verstoß gegen Aufenthaltsbedingungen
Aber auch dort stoppten ihn die Beamten: Er habe gegen die Auflagen seines Aufenthalts verstoßen, erklärten sie dem unglücklichen Kubaner und wiesen ihn zurück. Zwanzigmal pendelte der Mann zwischen den Ostseehäfen hin und her. In der Zwischenzeit hatte er sich bereits mit der Mannschaft der Fähre bekannt gemacht, die ihn nach Kräften unterstützte.
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Erst nach 40 Tagen endete die Odyssee: Die Beamten in St. Petersburg hatten ein Einsehen und zeigten Erbarmen. Nun will sich Louis-Wladimir an ein russisches Gericht wenden, um eine Dauer-Aufenthaltsgenehmigung zu erstreiten, ohne die lästige Pflicht einmal monatlich ausreisen zu müssen. Vom Pendeln hat der Kubaner inzwischen genug.
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