Mittwoch, 20.07.2011
Rüstungssektor protestiert gegen Waffenkauf im AuslandMoskau. Die Gewerkschaften der russischen Rüstungsbetriebe fordern in einem offenen Brief an die politische Führung des Landes, den Import von Waffen nach Russland zu verbieten. Der Einkauf des Helikopterträgers Mistral wird als "verbrecherisch" eingestuft.
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Der Brief ging an Präsident Dmitri Medwedew, Premier Wladimir Putin, Duma und Föderationsrat sowie den Nationalen Sicherheitsrat Russlands. Die Gewerkschaften beklagen sich darin, dass das Verteidigungsministerium Waffen im Ausland kauft, während die eigenen Rüstungsbetriebe ihre Produktion nicht absetzen können.
Die Aussagen des Ministeriums, dass die russische Rüstungsindustrie überhöhte Preise für Militärtechnik verlange sei völlig falsch, heißt es in dem Brief. Darin wird zudem eine miserable Bezahlung der Angestellten (in dem staatlichen Sektor) beklagt.
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So sollen in neuen Verträgen die Arbeiter in einem Moskauer Rüstungsbetrieb nur noch 15.000 - 26.000 Rubel (375 - 650 Euro) erhalten, während der Durchschnittslohn in Moskau bei rund 1.000 Euro liege. Der Versuch, mit Waffenimporten die Löhne in der Branche zu drücken, sei "verbrecherisch", klagen die Gewerkschaften.
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Das Verteidigungsministerium hingegen argumentiert, dass mit dem Kauf des Trägers Mistral für über 1 Mrd. Euro Russland neueste Technologien erwerbe, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher würden auch nur die ersten beiden Schiffe in Frankreich produziert, die nächsten beiden sollen in russischen Werften vom Dock laufen.
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