Mittwoch, 16.02.2011
Kreml sucht nach neuem Präsidenten für SüdossetienMoskau/Zhinwali. Im November stehen Präsidentenwahlen in Südossetien an. Amtsinhaber Eduard Kokoity und der Kreml verhandeln schon jetzt hinter den Kulissen über die Nachfolge. Es wird sogar über ein Rückgabeszenario an Georgien gemunkelt.
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Kokoity darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Allerdings ist er laut Medienberichten nach einigen Skandalen ohnehin bei der Bevölkerung so unbeliebt, dass seine Wiederwahl fraglich wäre.
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Kokoity will den südossetischen Generalstaatsanwalt Tejmuras Chugajew zu seinem Nachfolger küren. Der Kreml hingegen setzt auf den Botschafter Südossetiens in Moskau Dmitri Medojew.
"Kokoity hat sich dermaßen diskreditiert, dass es lachhaft ist, über die Wahl seines Wunschnachfolgers Chugajew als Präsident zu reden. Wobei selbst Chugajew in letzter Zeit mehr als einmal in große Skandale verwickelt war", erklärt der Moskauer Politologe Wladimir Nesterenko.
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Der russische Nationalist Alexander Prochanow erklärte in diesem Zusammenhang gar, Moskau sei bereit, Südossetien wieder an Georgien zurück zu geben. Angeblich setze die russische Führung absichtlich auf einen schwachen Kandidaten, der bereit sei, einer Konföderation mit Georgien zuzustimmen. Als Gegenleistung erwarte Moskau von Tiflis die Abdankung Michail Saakaschwilis, so Prochanow.
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Südossetien hat sich Anfang der 90er Jahre von Georgien losgesagt. Nach dem Augustkrieg 2008, bei dem georgisches Militär gewaltsam versuchte, Südossetien zurückzuerobern, aber von russischen Truppen zurückgeschlagen wurde, hat Moskau die Souveränität Südossetiens anerkannt.
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International sind aber nur vereinzelt Staaten dem Beispiel Russlands gefolgt. Bisher haben Nicaragua, Venezuela und Nauru die Unabhängigkeit Südossetiens anerkannt.
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