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| Laut der Urheberin des Skandals sollten die Enthüllungen über das Chodorkowski-Urteil dem Richter helfen. Chodorkowski helfen sie aber sicher auch - zumindest in der Öffentlichkeit (Foto: Djatschkow/.rufo) |
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Donnerstag, 17.02.2011
Enthüllungen sollten Chodorkowski-Richter helfenMoskau. Mit ihren Enthüllungen über ein untergeschobenes Urteil im Chodorkowski-Prozess hat Natalja Wassiljewa für einen Skandal gesorgt. Der Richter spricht von Verleumdung. Sie erklärt, sie habe ihm nur helfen wollen.
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Massiver Druck von oben sei auf Richter Viktor Danilkin ausgeübt worden, damit er die Angeklagten Michail Chodorkowski und Platon Lebedew verurteile, hatte Wassiljewa überraschend am Montag in einem Interview gegenüber gazeta.ru erklärt. Die Pressesprecherin des Bezirksgerichts Chamownitschi spricht gar von einem untergeschobenen Urteil.
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Urteil soll diktiert worden sein
Nicht Danilkin, sondern einer seiner Vorgesetzten habe das Dokument geschrieben und den Richter gezwungen, es zu verlesen. Der Druck auf Danilkin sei so enorm gewesen, dass er einen Herzinfarkt erlitten habe, berichtete Wassiljewa.
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Die Aussagen sorgten für einen Skandal: Die Verteidiger erklärten, sie hätten derartiges erwartet. Danilkin selbst hingegen dementierte den Bericht seiner Untergebenen als Verleumdung. Entgegen früherer Ankündigungen wird Wassiljewa weder gekündigt, noch wird Danilkin gerichtlich gegen sie vorgehen.
Danilkin verspricht seiner Assistentin Straffreiheit
Ich werde mich nicht für ihre strafrechtliche Verfolgung einsetzen. Sie hat mich eines schweren Verbrechens beschuldigt, doch bis zur Überprüfung der Rechtmäßigkeit des von mir ausgesprochenen Urteils durch die Berufungsinstanz werden gegen Wassiljewa keine Maßnahmen ergriffen, sagte er.
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Wassiljewa selbst erklärte daraufhin, sie habe Danilkin nicht beschuldigen, sondern ihr und sein Gewissen reinigen wollen. Danilkin sei ein ehrbarer guter Mensch, aber er hat unter Druck erzwungen gehandelt, sagte sie. Die Beichte sollte Danilkin helfen, betont sie.
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Forderung nach Konsequenzen
Sollte nachgewiesen werden, dass die Aussagen Wassiljewas stimmen, mag das Danilkins Gewissen erleichtern, aber seine weitere Karriere wäre damit abrupt beendet. Mehr noch. Bei einer Anklage droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs.
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Mehrere Bürgerrechtler haben sich bereits an Generalstaatsanwalt Juri Tschaika gewandt. In einem Brief fordern u.a. Ljudmila Alexejewa (Moskauer Helsinki-Gruppe), Lew Ponomarjow (Für Menschenrechte) und Oleg Orlow (Memorial), die Angaben über die Beeinflussung des Gerichts genauestens zu überprüfen und nötigenfalls die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
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