Dienstag, 19.10.2010
Russland räumt besetzt gehaltenes georgisches DorfTiflis. Kurz vor dem Eurotroika-Gipfel in Frankreich hat die russische Armee ein seit dem Kaukasus-Krieg im Sommer 2008 noch besetzt gehaltenes Dorf auf georgischem Gebiet geräumt.
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Der Abzug aus dem 300-Seelen-Dorf Perewi war von Russland bereits in der letzten Woche auf den in Genf laufenden Friedensgesprächen angekündigt worden. Am Sonntag begannen die dort stehenden Truppen dann mit dem Abzug. Im Laufe des Montags zogen sie sich über die in der Nähe verlaufende Grenze zu Südossetien zurück.
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Georgische Polizei rückte in das Dorf ein, verhielt sich aber betont vorsichtig, da man zurückgelassene Minen fürchtete. Die georgische Regierung bezeichnete den russischen Rückzug als mikroskopischen Schritt in die richtige Richtung.
Nach Meinung der Zeitung "Kommersant" handelt es sich bei dem Abzug aber weniger um ein Entgegenkommen gegenüber Georgien, als eine Geste gegenüber dem Westen und besonders dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy: Die anhaltende Besetzung erlaubte Russland-Kritikern zu behaupten, dass Moskau den 2008 ausgehandelten Sarkozy-Plan zur Beendigung des Krieges nicht vollständig umgesetzt habe.
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Sarkozy erwähnte den Abzug dann auch lobend bei dem Treffen in Deauville. Er forderte Georgien auf, eine Verpflichtungserklärung zum Gewaltverzicht in dem Konflikt abzugeben.
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An Medwedew gewandt sagte der französische Präsident, es wäre gut, wenn sich unsere russischen Freunde mit der Anwesenheit von europäischen Beobachtern (in Abchasien und Südossetien) einverstanden erklären könnten.
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