Freitag, 18.02.2011
Kurilen: Georgien und USA gegen russische PositionTiflis. Im Streit um die Kurilen-Inseln im Pazifik melden sich jetzt Georgien und die USA zu Wort. Tiflis will Japan unterstützen, wenn Tokio sich zur georgischen Position zu Abchasien und Südossetien bekennt.
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Das georgische Parlament könnte in Kürze eine Resolution verabschieden, die Russlands Besitz der vier Inseln, die Japan als seine nördlichen Territorien ansieht, als Okkupation verurteilt. Dies erklärte Schota Malaschchija, der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für die Wiederherstellung der territorialen Einheit, am Donnerstag in Tiflis.
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Die Resolution zu den russischen Okkupanten werde ähnlich ausfallen wie die Erklärungen mehrerer westeuropäischer Staaten nach der Besetzung Abchasiens und Südossetiens durch Russland, teilte er dem japanischen Botschafter bei einem Gespräch mit. Tiflis erwartet dafür, dass Tokio Georgiens Ansprüche auf die beiden abgefallenen Teilrepubliken bestätigt.
Ein nicht genannter Vertreter der US-amerikanischen Botschaft in Moskau erklärte derweil, die USA würden Japans Recht auf die Kurilen anerkennen.
Um diese mutige Stellungnahme abzufedern, heißt es laut Interfax weiter: Washington unterstützt die Anstrengungen Japans und Russlands, den längst fälligen Friedensvertrag abzuschließen und bilateralen Beziehungen auszubauen.
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Russland und Japan befinden sich de jure nämlich immer noch im Zustand des Waffenstillstands. Die Sowjetunion hatte die vier Inseln, die seit 1905 in japanischem Besitz waren, 1945 erobert und die ortsansässige Bevölkerung 1947 nach Japan ausgesiedelt.
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Zu einer Verschärfung des seit Jahrzehnten schwelenden Konflikts kam es nach Besuchen einer Reihe von hohen russischen Politikern. Nach Präsident Dmitri Medwedew war auch Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow auf den Kurilen; Russland will seine Militärpräsenz dort erhöhen.
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Aber auch die Japaner sind aktiv, wenn es um Besuche geht: Als nächster reist der japanische Außenminister Yukio Edano am Samstag nach Hokkaido, um sich von dort die Kurilen anzusehen. Als Grund für seine Visite gab er am Freitag an: Ich will das Verständnis für dieses Problem in der japanischen Öffentlichkeit erhöhen.
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