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Das Tandem Putin.Medwedew ist sich uneiniger als je zuvor. (Foto: newsru.com)
Das Tandem Putin.Medwedew ist sich uneiniger als je zuvor. (Foto: newsru.com)
Donnerstag, 14.04.2011

Des Volkes Stimme: Uneinig, wie das Tandem selbst

Moskau. Eine neue Umfrage zeigt: Medwedew holt beim Rennen um die Präsidentenkandidatur auf, aber Putin bleibt trotzdem vorn. Die Stimmung im Volk ähnelt der Gemütslage der beiden Staatsführer: Nichts ist klar.

Wladimir Putin und Dmitri Medwedew hatten erklärt, sie würden sich „zu gegebener Zeit“ darüber einigen, wer von beiden als Kandidat für die Präsidentenwahl 2012 antritt. In letzter Zeit wird der Konkurrenzkampf der beiden deutlich schärfer.

Nichts entscheidend Neues


Das Lewada-Zentrum fragte Ende März bei der Bevölkerung nach, wer denn nun kandidieren solle – Medwedew oder Putin. 18 Prozent wollen Medwedew kandidieren sehen (ein Zuwachs von vier Prozent seit der letzten Umfrage vor neun Monaten), 27 Prozent Putin (drei Prozent weniger).

Bei Russland-Aktuell
• Kreml-Partei: Wir unterstützen den, der kandidiert (13.04.2011)
• Medwedew über Putin: „Gleiches Ziel, andere Methoden“ (12.04.2011)
• Dmitri Medwedew will eigene Administration verkleinern (31.03.2011)
• TV: Gedicht über Putin-Medwedew-Streit zensiert (29.03.2011)
Die Zahl derer, die beide in der Kandidatenliste haben wollen, ist von 21 Prozent auf 16 gefallen. Keinen von beiden möchten 25 Prozent als Kandidaten haben (gegenüber 19 Prozent beim letzten Mal).

Dabei geben 71 Prozent an, sie verließen sich auf die „Abgestimmtheit der Handlungen“ der beiden Tandems-Hälften. 17 Prozent der Bürger erwarten wachsende Differenzen zwischen Putin und Medwedew (ein Anstieg von acht Prozent).

65 Prozent der Russen „vertrauen“ dem Präsidenten, 70 Prozent dem Premierminister. Dabei sprechen nur neun Prozent vom „vollsten Vertrauen“ zu Medwedew und zwölf Prozent zu Putin. „Begeistert“ von dem einen wie dem anderen sind nur drei Prozent der Befragten.

“Es ist an der Zeit“


Uneinigkeit offenbaren diese Ergebnisse. Uneinigkeit herrscht auch unter Politexperten. So sagt Stanislaw Belkowski vom Institut für Nationalstrategie: „Es dauert noch bis zu einem halben Jahr, aber die Antwort ist jetzt schon klar: Medwedew. Es sei denn, er kriegt Mumps, geht ins Kloster oder es gibt irgendeine andere Katastrophe.“

Oppositionsführer Boris Nemzow glaubt, die Entscheidung werde im Herbst getroffen. Er sieht einen Konflikt im Tandem. Und: „Klar hat Putin die größeren Chancen, aber Medwedew möchte auch eine selbstständige Figur werden und noch Präsident bleiben.“

Gennadi Sjuganow, Chef der Kommunisten, formuliert die allgemeine Unsicherheit am deutlichsten: „Es wäre wirklich Zeit für eine Entscheidung, die letzte Frist ist der Herbst. In Russland kann es keine zwei Zaren geben, deshalb müssen sie sich einig werden.“



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