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BP will in Russland Öl fördern, trotz aller Widerstände. (Foto: Djatschkow/.rufo)
BP will in Russland Öl fördern, trotz aller Widerstände. (Foto: Djatschkow/.rufo)
Freitag, 15.04.2011

BP hält trotz Strategiekritik an Russland-Plänen fest

London/Moskau. Auf der Aktionärsversammlung von BP in London musste sich Konzernchef Dudley viel Kritik gefallen lassen. Er will aber trotzdem an seiner Strategie festhalten. Dazu gehört auch die Ölförderung in Russland.

Zu den Plänen in Russland sagte Dudley, BP wolle weiter mit dem Staatskonzern Rosneft nach Öl im russischen Nordpolarmeer bohren. Russland sei eines der wichtigsten Gebiete für Öl und Gas überhaupt, sagte Dudley. «Wir müssen dort dabei sein.»

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• Russland liefert Öl und Gas nach China statt Europa (27.09.2010)
• Kommt Rosneft über Vernezuela nach Deutschland ? (02.04.2010)

Verbot von Zusammenarbeit mit Rosneft


Der vorgesehene Aktientausch mit Rosneft im Wert von rund 12,5 Milliarden Euro ist aber erst einmal auf Eis gelegt, nachdem ein Gericht auf Initiative des russischen Konsortiums AAR die geplante Zusammenarbeit verboten hat

Das Konsortium arbeitet mit BP seit 2003 im gemeinsamen Unternehmen TNK-BP zusammen. Der Gesellschaftervertrag sehe vor, dass BP nicht ohne Zustimmung von AAR mit anderen Partnern Gemeinschaftsprojekte in Russland angehen dürfe, argumentieren sie.

AAR will laut einem BBC-Bericht, dass die Zusammenarbeit mit dem Staatskonzern Rosneft komplett über TNK-BP abgewickelt wird. Alternativ soll AAR den Verkauf seines 50-Prozent-Anteils am Gemeinschaftsunternehmen zum Preis von 35 Milliarden Dollar angeboten haben. BP taxiert den Marktwert aber nur auf 25 Milliarden Dollar und schätzt die Forderung als unrealistisch ein.

Der Staat will sich nicht einmischen


Der russische Energieminister Sergej Schmatko sagte am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax, der Staat werde in den Konflikt nicht eingreifen. Ähnlich hatten sich bereits andere Minister und auch Berater von Regierungschef Wladimir Putin geäußert.

Beobachter werten den von Präsident Dmitri Medwedew angeordneten Rücktritt von Vizeregierungschef Igor Setschin aus dem Rosneft-Aufsichtsrat als Schwächung für die geplante Zusammenarbeit mit BP.

Fossile Energieträger bleiben aktuell


Dudley sagte vor den Aktionären, für BP habe die Exploration von Ölvorkommen in der Tiefsee weiter Priorität. Der Energiebedarf der Menschheit wachse jährlich um 1,7 Prozent und werde im Jahr 2030 fast 40 Prozent über dem heutigen Standard. 93 Prozent der zusätzlichen Nachfrage kämen von Schwellenländern.

«Es wird mehr Naturgas gefördert werden und die Erneuerbaren werden an Gewicht gewinnen», sagte Dudley. Aber die fossilen Energieträger würden weiter eine tragende Rolle spielen müssen. «Wir werden unsere Investitionen in diesem Bereich verdoppeln», kündigte er an. (dpa)



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