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Keine Goldgrube mehr: Aluminium-Produktion in einem RusAl-Werk in Irkutsk (Foto: rusal.ru) |
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Donnerstag, 14.04.2011
Russische Aluminium-Industrie: mehr Schulden als GewinnMoskau/Hongkong. RusAl, der wichtigste Konzern der russischen Aluminiumindustrie, konnte 2010 nur noch ein Sechstel des Gewinns von 2009 verbuchen. Die Schulden betragen fast 10 Mrd. Euro. Gewinn macht RusAl nur noch mit seinen Nornickel-Aktien.
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Der Gewinn aus dem 25-Prozent-Aktienpaket, das RusAl bei NorNickel hält, ist allerdings so kräftig, dass sie auch die RusAl-Aktien an der Börse in Honkong aus dem Keller ziehen. Alleine bei Norilsk Nickel konnte RusAl 1,4 Mrd. USD (1 Mrd. Euro) an Gewinn verbuchen.
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Gleich nachdem Anfang dieser Woche RusAl seine Bilanz 2010 vorgelegt hatte, stiegen die Aktien des russischen Alu-Konzerns, die im Januar in Hongkong platziert worden waren, im Laufe eines Tages um 1,6 Prozent. Die Investmentbank Credit Suisse stufte RusAl darum hoch und empfahl Aktienkauf.
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Einnahmen nur noch halb so hoch
Alle anderen Geschäftsbereiche von RusAl lassen allerdings an den Perspektiven für 2011 stark zweifeln. Die Gesamteinnahmen des Konzerns fielen 2010 um 48 Prozent niedriger als im Vorjahr aus. Der Konzerngewinn vor Steuern und Abgaben (EBITDA) betrug 2010 nur noch ein Sechstel von 2009 596 Mio. USD in 2010 statt 3,526 Mrd. USD in 2009.
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Im Aluminium steckt ein hoher Anteil an Energiekosten (Foto: rusal.ru) |
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Ursachen dieses Einbruches sind nach Einschätzung von Fachleuten einerseits der starke Preisrückgang am internationalen Aluminiummarkt 2008 (in 2009 und 2010 erreichte der Weltmarktpreis noch nicht ganz der Vor-Krisenniveau) und andererseits anhaltend hohe Strompreise in Sibirien, wo sich die Hauptproduktionsstätten von RusAl befinden.
Deripaska hat ein Problem mit Milliarden-Schulden
RusAl könnte darum Probleme haben, seine Schulden zu bedienen, die sich durch eine aggressive Übernahmepolitik des Konzerns aufgehäuft hatten. Im Februar belief sich die Schuldenlast auf 12,9 Mrd. USD. Wobei 4,5 Mrd. USD noch in diesem Herbst an die russische Außenhandelsbank VTB zurückgezahlt werden müssen.
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Vor diesem Hintergrund ist auch verständlich, warum RusAl-Eigner Oleg Deripaska an seinen NorNickel-Aktien festhält und die NorNickel-Bilanz nicht mit überzogenen Ausgaben für Umweltschutz oder Lohnerhöhungen belasten will.
Seit 2004 hatte das NorNickel-Management nach eigenen Angaben über zwei Mrd. Euro in Umweltschutzmaßnahmen investiert. Zum Jahresbeginn 2011 wurden die Löhne um 10% angehoben.
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Deripaska wechselt an Holding-Spitze
RusAl-Konzernchef Oleg Deripaska will sich jedenfalls offensichtlich aus dem operativen Alugeschäft zurückziehen. Er übernimmt die Direktion in seiner En+ Group, die als Dachgesellschaft seine verschiedensten Firmen und Investmentprojekte im Metallurgie- und Energiebereich koordiniert. Der bisherige En+ Group-Direktor Wladislaw Solowjow wird bei RusAl Vize-Direktor.
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Erfreulich ist für RusAl allerdings, dass der Konzern nach Einschätzung von Fachleuten seine Steuerlast auf etwa 10 Prozent optimieren konnte.
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Dank eines Systems von Zwischenhändlern, Trader, Brokern und Maklern zahlt RusAl diese Steuern auf der britischen Kanalinsel Jersey und in der Schweiz. Im Off-shore-Paradies Jersey ist auch die En+ Group registriert.
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