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Der Minsker Bombenleger auf dem Weg zum Tatort (Foto: TV) |
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Donnerstag, 14.04.2011
Minsk: Fünf Verdächtige, Bombenwerkstatt gefundenMinsk. Unter dem Verdacht der Beteiligung an dem Terrorakt in der Minsker Metro stehen jetzt fünf Personen. Erste Videobilder vom Tatort wurden veröffentlicht. Über die Motive der Täter sagen die Ermittler nichts.
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Die weißrussischen Behörden veröffentlichten heute erstmals Videobilder, die den Bombenleger vor und nach der Explosion zeigen. Laut Vize-Generalstaatsanwalt Andrej Schwed erreichte der Täter mit einer großen schwarzen Tasche per Metro die Umsteigestation im Zentrum von Minsk.
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Er deponierte die Tasche unter einer Sitzbank auf dem Bahnsteig der Oktjabrskaja, ging anschließend zurück in den Übergang zur Nachbarstation und beobachtete einige Minuten von dort aus die Situation.
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Erst nachdem ein Zug eingefahren war und der Bahnsteig deshalb voller Menschen, löste er den in seiner Jacken- oder Hosentasche versteckten Fernzünder aus. Erst nach der Sprengung verließ der Mann die Metrostation.
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Serien-Bombenleger durch Videoüberwachung ermittelt
Laut Schwed wurde der Täter auch aufgrund der Auswertung von zahlreichen Überwachungskameras identifiziert und schließlich seine Wohnung gefunden. Auch der Ort, wo er die Bombe gebaut habe, sei inzwischen bekannt. Der Verdächtige soll auch schon gestanden haben, 2008 in Minsk eine Bombe gezündet zu haben, deren Explosion etwa 50 Menschen verletzte.
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Nach früheren Informationen handelt es sich um einen 25 Jahre alten Mann aus Witebsk, der dort bereits 2005 sein erster Bombenattentat begangen haben soll.
Bisher besteht nur gegen zwei der fünf Verdächtigen Haftbefehl. Alle seien unter 30 Jahre alt, weißrussische Staatsbürger und nicht vorbestraft. Über die beiden Hauptverdächtigen wurde bereits bekannt, dass sie Schlosser und Dreher in ein und demselben Betrieb seien.
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Fahnung nach Hintermännern - wenn es sie denn gibt
Eine Einschätzung ihres psychischen Zustands wollte Schwed nicht geben, dies unterliege der Geheimhaltung im Ermittlungsprozess. Die Behörden seien nun bemüht, nicht nur die Ausführenden, sondern wenn möglich auch die Organisatoren zu überführen.
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Weißrusslands Staats-Chef Alexander Lukaschenko forderte heute ebenfalls energisch, dass die Hintermänner des Terroranschlags gefunden werden müssen. Dazu sollten alle Personen verhört werden, die irgendwelche Hinweise geben könnten, auch seitens der fünften Kolonne eine Umschreibung für angeblich vom Ausland gesteuerte Oppositionsgruppen. Die Fahnder sollten aber auch in den staatlichen Strukturen ermitteln, wenn dies notwendig sein sollte.
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Weißrussen trauen schneller Aufklärung nicht
Im weißrussischen Internet werden die Erfolgsmeldungen der Behörden mit einem gewissen Sarkasmus und Ungläubigkeit aufgenommen. So äußern viele Diskussionsteilnehmer den Verdacht, dass ein derartig schnelles und umfassendes Geständnis eines angeblich jahrelang im Untergrund agierenden Terroristen nur durch Misshandlungen zu erzielen gewesen sein kann.
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Auch wundert man sich über das Alter des Täters: Bei seinem angeblichen ersten Anschlag war er noch nicht einmal 20 Jahre alt. Es würde nicht wundern, so Disskutanten, wenn er auch noch die Attentate auf US-Präsident Kennedy und Zar Alexander II. gestehe.
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