|
|
|
|
Der Lada Kalina von AvtoVaz erinnert schon an ein echtes Auto (Foto: Deeg/.rufo) |
|
Freitag, 10.06.2011
Unterwelt übernimmt das Steuer bei Autobauer AvtoVazTogliatti. Der Pkw-Hersteller AvtoVaz wird wieder von Kriminellen umlagert. Mitarbeiter berichten von Drohungen, zudem erschüttert den Konzern, bei dem einst Boris Beresowski sein erstes Geld machte, ein Betrugsskandal.
|
|
Der Lada-Produzent AvtoVaz ist Marktführer in Russland. Nach mehreren Krisenjahren gelang dem Konzern dank massiver Stützungsmaßnahmen des Staates (Erhöhung des Importzolls für Pkw und Start des Verschrottungsprogramms) im vergangenen Jahr wieder ein Gewinn.
Vor allem die so genannten Klassiker, d.h. die alten Lada-Modelle, die seit Ende der 70er Jahre vom Band laufen, erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Sie sind nämlich mit umgerechnet 2.500 Euro unschlagbar billig.
|
Betrüger versuchen sich an AvtoVaz zu bereichern
Der Erfolg hat aber auch seine Schattenseiten. Ein Netz von Betrügern versucht, Kapital aus dem Konzern zu schlagen. Vor einigen Tagen erst wurden zwei solche Ringe aufgedeckt. Eine Tochter des Konzerns hat illegal Metall für 700.000 Rubel (17.500 Euro) verscherbelt.
|
Der weitaus größere Schaden wurde jedoch bei der für den Verkauf von Ladas zuständigen Tochter Lada Service angerichtet: Dort sollen unter der Hand Fahrzeuge im Wert von einer Milliarde Rubel (25 Mio. Euro) verscherbelt worden sein.
|
Kriminelle Banden im Umfeld des Konzerns
Auf Initiative der AvtoVaz-Führung und des Hauptaktionärs RosTechnologii ist eine Gruppe von Vertretern aus FSB, Innenministerium und Ermittlungskomitee nach Togliatti gereist, um gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst von AvtoVaz jeden Einfluss von Seiten krimineller Strukturen auf den Konzern auszuschalten, heißt es in einer Presseerklärung des Konzerns.
|
Dass es sich dabei nicht um Bereicherungsversuche einzelner Mitarbeiter handelt, sondern um massiven Druck, der von der Unterwelt auf den Konzern ausgeübt wird, machte nun Igor Burenkow, Vorstandsmitglied und Sprecher des Konzerns deutlich. Auf Mitarbeiter von AvtoVaz, die mit Waren und Material, Autos und Ersatzteilen arbeiten, wurde moralischer und physischer Druck ausgeübt, damit sie sich an den Betrugsschemen der Verbrecherbanden beteiligten, erklärte er.
|
Dabei gingen die Verbrecher offenbar nicht zimperlich zu Werke. Nach den Drohungen folgten Handgreiflichkeiten. Mehrere Mitarbeiter wurden zusammengeschlagen. In drei Fällen hat die Staatsanwaltschaft bereits ein Verfahren eingeleitet. In diesen drei Fällen sollen die Schläger bereits festgenommen worden sein. Allein die Hintermänner wurden noch nicht genannt.
|
Beresowskis erstes Geld dank AvtoVaz
Der Konzern AvtoVaz war bereits in den 90er Jahren eine Hochburg der Kriminalität. In Zeiten, als Waren wichtiger waren als Rubel, sind Ladas ein begehrtes Tauschobjekt. Unter anderem soll Boris Beresowski bei AvtoVaz mit Betrug sein erstes Geld gemacht haben.
|
Bereswoski wird der Diebstahl von über 2.000 Pkw vorgeworfen, die er über seine Firma LogoVaz abwickelte. Die russische Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen Beresowski, der inzwischen in London lebt, u.a. auch wegen dieser Affäre erlassen.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓ Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>
|
|
(Topfoto: Archiv/.rufo)
Die populärsten Artikel der letzten drei Tage |
|
|
Schnell gefunden
|
► Alle Berichte bei Russland-Aktuell ab 2000 finden Sie in unserem Archiv ►
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise nur mit
ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion (Chefredakteur: Gisbert Mrozek) und mit Quellenangabe www.aktuell.ru
E-mail genügt
www.Russland-www.Aktuell.ru (www.aktuell.ru) ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
Basis-Information aus Russland, der Provinz und der GUS auf deutschen Internetseiten:
www.kasachstan.ru, www.russlanddeutsche.ru, www.georgien.ru, www.abchasien.ru, www.ossetien.ru, www.waldikawkas.ru, www.grosny.ru, www.sibirien.ru, www.wolga.ru, www.baikalsee.ru, www.kaukasus.ru, www.sotschi.ru, www.baltikum.ru, www.nowgorod.ru, www.nischni-nowgorod.ru, www.nowosibirsk.ru, www.rubel.ru, www.kultur.ru, www.puschkin.ru, www.wladiwostok.ru, www.sotschi.ru ... und noch einige andere mehr!
Russia-Now - the English short version of Russland-Aktuell
|
|
|