Dienstag, 12.01.2010
Wird Kroatiens Ex-Präsident Kollege von Schröder?Zagreb. Der scheidende Staatspräsident von Kroatien, Stipe Mesic, hat von Gazprom einen Posten beim Gaspipeline-Projekt South Stream angeboten bekommen. Der 75 Jahre alte populäre Politiker wird sein Amt im Februar nach zwei Amtszeiten abgeben.
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Diese Information verbreiteten kroatische Medien, berichtet RBK Daily. Von offizieller Seite wird sie allerdings dementiert. Mesic war erst im Dezember in Moskau gewesen und soll bei dieser Gelegenheit das Angebot erhalten haben, die Leitung des Pipeline-Projekts innerhalb Kroatiens zu übernehmen.
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South Stream ist ein Gemeinschaftsprojekt von Gazprom und der italienischen ENI. Die Leitung soll 900 Kilometer weit von Russland durch das Schwarze Meer nach Bulgarien führen und weiter in zwei Zweigen nach Süditalien und Norditalien bzw. Österreich.
Nach Angaben der Zeitung bemüht sich Gazprom, für sein Vorhaben einen bekannten europäischen Politiker als Kopf zu finden. Genannt werden der ehemalige italienische Premierminister Roman Prodi sowie Ungarns Ex-Premier Ferenc Gyurcsány.
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Als Vorbild für diese Konstruktion kann Gerhard Schröder gelten. Der deutsche Ex-Bundeskanzler arbeitet heute als Vorsitzender des Aktionärsausschusses bei Nord Stream, dem russisch-deutsch-holländischen Projekt der Erdgas-Ostseepipeline.
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South Stream steht allerdings in direkter Konkurrenz zu dem von der EU und den USA bevorzugten Projekt Nabucco, das Erdgas aus dem Kaspischen Raum unter Umgehung Russlands nach Europa schaffen soll.
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