Montag, 12.11.2007
Russland morgen: Milliardenprozess gegen US-BankMoskau. Am Dienstag beginnt die Voranhörung im Prozess der russischen Steuerbehörden gegen die Bank of New York. Die Behörden fordern insgesamt 22,5 Mrd. USD Schadenersatz von der Bank für Korruptionsfälle in den 90er Jahren, in die u.a. die Jelzin-Familie involviert gewesen sein soll.
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Die Ermittlungen gegen die Bank of New York haben bereits vor sieben Jahren begonnen. Führenden Managern des Finanzinstitus wird vorgeworfen, ihren russischen Klienten bei der Steuerhinterziehung und Geldwäsche geholfen zu haben.
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So sollen in den Jahren 1998/1999 etwa 4,2 Mrd. USD der russischen Mafia über Konten der Bank of New York geflossen sein.
Es gibt auch Gerüchte, dass führende Mitglieder des Jelzin-Clans, u.a. der ehemalige Verwalter der Kreml-Liegenschaften Pawel Borodin und der Schwiegersohn des Ex-Präsidenten, Waleri Okulow, Konten bei der Bank of New York besessen haben.
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Während in Moskau ein Gerichtsprozess beginnt, hat die Schweizer Justiz den Fall Witali Kalojew wohl abgeschlossen.
Der Russe, der 2004 wegen Mordes an einem Fluglotsen der "Skyguide" erst zu acht Jahren und später zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wurde, ist frei.
Am Dienstag soll er nach Russland zurückkehren. Kalojew hatte bei der Bodensee-Katastrophe seine Frau und zwei Kinder verloren und anschließend den in der Nacht diensthabenden Dispatcher der Flugsicherung getötet.
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Am Dienstag gibt es noch eine dritte gerichtliche Auseinandersetzung. Bis zum 13. November hatte der Gerichtshof Basmanny zuletzt die U-Haft für den Bankier Alexej Frenkel verlängert.
Frenkel wird verdächtigt, den Mord am Vize-Zentralbankchef Andrej Koslow in Auftrag gegeben zu haben. Er selbst hat im Gefängnis alle Vorwürfe zurückgewiesen und seinerseits die Zentralbank massiver Korruption beschuldigt.
Das Gericht muss nun befinden, ob die Indizien der Staatsanwaltschaft für eine weitere U-Haft ausreichen, oder ob Frenkel freigelassen wird.
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Neben Gerichten entscheidet morgen auch das Parlament. Zum einen trifft sich die Duma zu einer Plenarsitzung, zum anderen stimmt das Parlamentsoberhaus, der Föderationsrat, über die Kandidatur Dmitri Rogosins für den Posten des ständigen Vertreters Russlands bei der NATO ab.
(ab/.rufo/Moskau)
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