Der Russe Vitali Kalojew fand vor der Schweizer Gerichtsbarkeit weniger milde Richter als jetzt die Skyguide-Mitarbeiter (Bild: newsru.com)
Mittwoch, 05.09.2007
Überlingen: Zweierlei Maß bei der Schweizer Justiz
Moskau. Ein Schweizer Gericht hat wegen des Überlingen-Crashs vor drei Jahren vier Mitarbeiter der Flugüberwachung Skyguide schuldig gesprochen. Das Urteil fiel mild aus nach russischer Sichtweise viel zu mild.
Drei der acht Angeklagten erhielten eine zwölfmonatige Haftstrafe auf Bewährung. Ein vierter wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, vier andere freigesprochen.
In Russland entstand dabei der Eindruck, dass die Schweizer Justiz mit zweierlei Maß misst ein bekannter Vorwurf, der sonst gerne aus dem Westen über das russische Rechtssystem geäußert wird.
Aber es ist etwas dran: Einerseits lehnten die Schweizer Gerichte es ab, den vereinsamten Familienvater Witali Kalojew aus der Haft zu entlassen, der bei der Flugzeugkatastrophe Frau und Kinder verlor - und später, als die Skyguide-Führung sich noch nicht einmal entschuldigte den vermutlich schuldigen Fluglotsen im Affekt niederstach.
Der Fluglotsenmörder wurde und wird härter angefasst
Kalojew wurde nicht zur Verbüßung der Haftstrafe nach Russland ausgeliefert und er wurde auch nicht nach Absitzen von zwei Dritteln der Haft freigelassen, wie es jetzt im August möglich gewesen wäre.
Andererseits werden Fluglotsen zu Geldstrafen und Bewährungsstrafen verurteilt und die verantwortliche Skyguide-Direktion kommt ganz bleibt ungeschoren davon.
Kalojews Bruder nennt das aktuelle Urteil dann auch formal, verspätet und ungerecht. Es fällt schwer, dem nicht zuzustimmen.
Touristenattraktion am Roten Platz - Russische Staatssymbole vor dem Kreml: Doppelgänger im tiefsinnigen Dialog zur Erschließung der Wahrheit. (Foto: .rufo)
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