Freitag, 24.08.2012
Regierung arbeitet an Rücknahme der 0,0-Promille-GrenzeMoskau. Schon im Herbst könnte in Russland die bisher geltende 0,0-Promille-Grenze für Autofahrer fallen. In der Regierung regt sich Zustimmung für eine Erhöhung des Grenzwertes auf 0,2 oder 0,3 Promille.
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Das Gesundheits-, das Verkehrs- und das Innenministerium haben positive Reaktionen auf seine entsprechende Anfrage abgegeben, erklärte der Duma-Abgeordnete Wjatscheslaw Lysakow, der auch die Autofahrer-Organisation Freiheit der Wahl anführt.
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Lysakow begründet seine Initiative vor allem damit, dass die bisherige strikte 0,0-Promille-Grenze weder den bei vielen Menschen auf natürlichem Weg immer leicht erhöhten Blutalkohol-Wert noch die Messtoleranz der Messgeräte berücksichtigt. Auch können verschiedene alkoholhaltige Medikamente zu einem leichten Ausschlag der Alkotester führen.
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Der Abgeordnete hofft nun, dass schon im Laufe des Herbstes die Ministerien seine Initiative auch formell bewerten und dann die Frage der neuen Promille-Grenze der Staatsduma zur Entscheidung vorgelegt wird.
Damit würde eine weitere Reform aus den Zeiten der Präsidentschaft Dmitri Medwedews ausgehebelt. Er hatte auf der zu Sowjetzeiten üblichen 0,0-Grenze bestanden, weil er dies als probates Mittel gegen Alkohol am Steuer und die horrenden Unfallzahlen in Russland betrachtete.
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Mittlerweile zeigte sich jedoch, dass die Zahl der von angetrunkenen Fahrern verursachten Unfälle noch zunahm.
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Eine Erhöhung der Promillegrenze auf 0,3 würde es russischen Autofahrern (bei durchschnittlicher Körpermasse) erlauben, zumindest einige Zeit vor der Fahrt noch einen kleinen Wodka oder eine Flasche Bier zu sich zu nehmen, ohne sich strafbar zu machen.
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Gegenwärtig müssen Autofahrer, die auch nur mit einer geringfügigen Alkoholisierung angehalten wurden, mit anderthalb bis zwei Jahren Fahrverbot rechnen.
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Uwe Niemeier 25.08.2012 - 14:29
Alles klar ...
... der Putin kann machen was er will - es wird nie richtig sein. Warum? Na weil eben nicht sein kann was nicht sein darf. Selbst wenn er jetzt zurücktreten würde, würde man ihn nicht loben, sondern ihm vermutlich \\\\\\\"Feigheit vor dem Feind\\\\\\\" vorwerfen.
Stoll 24.08.2012 - 20:16
Viele Menschen haben also einen leicht erhöhten Alkoholwert.
Ganz von allein. Oder durch Medikamente. Weil die Meßgeräte ungenau messen.
Wir wäre es denn, wenn man mit dem Saufen aufhört. Damit meine ich da Saufen von wahnsinnigen Mengen Wodka oder ähnlich hochprozentigen Wässerchen.
Russland hat ein riesengroßes Problem mit dem Saufen.Das die Heraufsetzung der Promillegrenze ganz klar Meinungsmache für Putin ist aber wider der Volksgesundheit, ist eine der Maßnahmen der Putingetreuen, um noch ein paar Stimmen mehr einzufangen.
Jeder 5. Einwohner Russlands stirbt an Folgen des Alkoholmissbrauchs. Das teilt die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem jüngsten Bericht über das globale Alkoholproblem mit.
Jeder zweite Mann in Russland stirbt an den Folgen seines Alkoholmissbrauchs, Alkohol tötet in Russland jährlich bis zu 700.000 Menschen.
Wen Putin dann noch vom Bevölkerungswachstum redet, ist das wohl mehr Hoffnung als Realität.
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