Montag, 30.04.2007
Polen will Sowjetdenkmäler abreißenMoskau. Nach dem Denkmalstreit mit Estland droht Moskau bereits ein neuer Konflikt. Der polnische Kulturminister Kazimierz Ujazdowski erklärte, dass "alle Symbole der kommunistischen Diktatur" in Polen verschwinden werden. Ein entsprechendes Gesetzesprojekt wird vorbereitet.
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Dieses soll den lokalen Behörden die Möglichkeit geben, "effektiv Denkmäler und Symbole ausländischer Herrschaft über Polen zu beseitigen", berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Der polnische Kulturminister versicherte in einem Fernsehinterview zwar, dass die Initiative nicht gegen Russland und die Rote Armee gerichtet sei, dennoch müssten die kommunistischen Denkmäler verschwinden, "da sie der polnischen Tradition fremd sind".
Unterstützung erhielt der Minister (und auch die estnische Regierung) vom so genannten "Katyn-Komitee". Es sei eine Schande, dass nach wie vor Millionen Zloty für den Erhalt der 2.000 Sowjetdenkmäler vom polnischen Steuerzahler aufgebracht werden müssten, heißt es in einem Schreiben der Organisation. Die Denkmäler werden als Symbole der Okkupation bewertet.
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Offiziell gibt es noch keine Reaktion aus Moskau. RIA Nowosti erinnert allerdings daran, dass bei der Befreiung Polens über 600.000 Sowjetsoldaten den Tod fanden.
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Gegen die Demontage des Bronzesoldaten im Zentrum Tallinns hatte die russische Regierung Protest eingelegt. Der Föderationsratsvorsitzende Sergej Mironow forderte gar einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Estland. Auch das Verhältnis zwischen Moskau und Warschau gilt als gespannt.
(ab/.rufo/Moskau)
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