Dienstag, 04.09.2012
Bewährung für Leiter eines Todes-Internats in SibirienKemerowo. Ein Gericht in Kemerowo hat den Direktor eines Internats für geistig behinderte Kinder wegen Amtsmissbrauchs und fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. In dem Heim waren innerhalb von drei Jahren 27 Kinder gestorben.
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Der Direktor bekam eine 2,5jährige Bewährungsstrafe, weil er nicht für die ausreichende Verpflegung und medizinische Versorgung seiner Zöglinge gesorgt hat. "Das Gericht hat festgestellt, dass er als Direktor eines Internats für geistig zurückgebliebene Kinder, Handlungen verübt hat, die klar über seine Befugnisse gingen und die den Zielen und Aufgaben der Einrichtung widersprachen", erklärte die Richterin zur Begründung.
Das Internat im sibirischen Kemerowo geriet in die Schlagzeilen, nachdem die Staatsanwaltschaft über den Tod von 27 Kindern innerhalb von drei Jahren gestolpert war. Bei einer Überprüfung der Todesfälle stellten die Beamten fest, dass die Kinder völlig unterernährt waren.
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Darüber hinaus war nach Angaben der Behörde die medizinische Versorgung absolut unzureichend. Verabreicht wurden veraltete Medikamente. Im Krankheitsfall wurden die Kinder oft viel zu spät zum Arzt geschickt.
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Daneben wurden auch Fälle von Korruption festgestellt. So wurde Geld von den Konten der Internatszöglinge abgehoben, die das 18. Lebensjahr erreicht hatten und noch nicht in andere Einrichtungen überwiesen wurden. Von dem Geld wurden teilweise Einrichtungsgegenstände für das Heim, teilweise aber auch Sachen für die Erzieher gekauft.
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Stoll 04.09.2012 - 17:50
@Matthias 04.09.2012 - 11:35,---Irgend etwas stimmt da einfach nicht im Rechtssystem Russlands.--
So ist es.
Doch 27 tote Kinder rütteln nicht an den Grundfesten des russischen Staates.
Wenn jetzt die Ursachen in der Öffentlichkeit von den Medien und Bürgern besprochen würde, dann würde das an den Grundfesten rütteln.
Aber da wird wohl nicht viel geschehen, oder Russland Aktuell belehrt uns eines besseren, denn deren Möglichkeiten sind bestimmt größer und besser.
Matthias 04.09.2012 - 11:35
2,5 Jahre, und dann noch auf Bewährung für so etwas, aber Pussy Riot will man 2 Jahre in den Knast stecken... Irgend etwas stimmt da einfach nicht im Rechtssystem Russlands.
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