Mittwoch, 01.08.2007
Anzahl der Strafgefangenen in Russland steigtMoskau. Die Anzahl der Strafgefangenen in Russland ist auf ein Fünfjahreshoch gestiegen. Derzeit sitzen 890.000 Menschen hinter Gittern. Damit nimmt Russland in der Pro-Kopf-Statistik den zweiten Platz hinter den USA ein. Dort gab es der Regierung zufolge 2005 2,2 Mio. Gefängnisinsassen.
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Vor allem in der Anfangsphase des Prozesses tendierten russische Richter dazu, die Verdächtigen erst einmal in U-Haft zu nehmen, heißt es in der russischen Presse. Mit 162.000 Personen ist die Zahl der Untersuchungsgefangenen sehr hoch in Russland.
25 Prozent der Verdächtigten oder Beschuldigten in U-Haft werden später freigesprochen oder bekommen eine Strafe ohne Freiheitsentzug, erklärt Waleri Borschtschow von der Stiftung Soziale Partnerschaft.
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Der Pressechef der russischen Strafvollzugsbehörde, Waleri Sidorow, diagnostizierte gar bei den Richtern eine generelle Neigung zu verurteilen. Zudem verhängen russische Gerichte seinen Angaben zufolge im Gegensatz zu Deutschland, Schweden oder Frankreich höchst ungern Strafen wie Hausarrest oder Sozialarbeiten. Die Strafvollzugsbehörde rechnet auch in den nächsten Jahren mit weiter steigenden Gefangenenzahlen.
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(ab/epd/.rufo/Moskau)
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