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Anatoli Nogowyzin erklärt bei täglichen Presse-Briefings die Position der russischen Armee im Südossetien-Konflikt (Foto: NTW/newsru) |
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Dienstag, 19.08.2008
Generalstab: Intensiver Abzug erst ab 22. AugustMoskau. Auch wenn die Nato-Staaten drohen und drängen: Die russische Armeeführung will den Abzug ihrer Streitkräfte aus Georgien nicht überstürzen. Der Rückzug werde aber erst ab Freitag beschleunigt, heißt es.
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Generaloberst Anatoli Nogowizyn, der Sprecher des russischen Generalstabs, erklärte heute, dass bis zum 22. August die Anlage neuer Posten der russischen Friedenstruppen in Südossetien abgeschlossen sei. Erst dann könnten die zu deren Verstärkung in die Konfliktzone eingerückten russischen Einheiten beschleunigt abgezogen werden.
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Russland hat nach eigenen Angaben gestern mit dem Truppenrückzug begonnen. Aus Georgien wie auch aus Südossetien rückten aber offenbar keine nennenswerten Verbände ab. Einige kleinere Konvois verließen die südossetische Hauptstadt Zchinwali, berichteten russische Medien. Größere Truppenbewegungen in Richtung Norden wurden aber nicht beobachtet.
Nogowizyn beschuldigte Georgien, sich nicht an die Vereinbarungen des Sechs-Punkte-Plans zu halten. Georgische Truppen seien nicht wie versprochen in ihre ständigen Stützpunkte zurückgekehrt. Russland sei seinerseits bereit, den Plan und dessen Verpflichtugen zu erfüllen aber dies unter Berücksichtigung der jeweiligen Lage in Südossetien.
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Russland gibt Georgien keine Waffen zurück
Die von den russischen Einheiten in Georgien ausgehobenen Waffen- und Munitionslager der georgischen Seite würden nicht zurückgegeben, so der General. Nicht ein Gewehr und nicht eine Patrone werden wir Georgien überlassen, das diese blutige Schlachterei begonnen hat, so Nogowizyn. Munition werde weitgehend vernichtet, die anderen Trophäen würde die russische Armee haushälterisch verteilen: Einen Teil der funktionsfähigen Panzer behalten wir für uns.
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Laut Nogowizyn bereitet Georgien Sabotageakte gegen Südossetien vor. Gestern hatte die russische Armeeführung behauptet, sie habe von einer geplanten georgischen Provokation in Gori erfahren: Die Georgier wollten ukrainische Freiwillige in russische Uniformen stecken und dann beim Plündern filmen.
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Nato-Kriegsschiffe fahren ins Schwarze Meer
Die russische Militärführung habe auch Erkenntnisse darüber, dass Ende August ein Flottenverband der Nato-Staaten ins Schwarze Meer einlaufen werde. Es handele sich um Schiffe der USA, Kanadas und Polens.
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Kokoity wünscht sich russische Truppenbasis
Gestern hatte der südossetische Präsident Eduard Kokoity Russland um die Einrichtung eines ständigen Militärstützpunktes auf dem Gebiet der nicht anerkannten Republik gebeten. Nur so sei der Schutz Südossetiens zuverlässig zu gewährleisten.
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Generalstabs-Vizechef Nogowizyn bezeichnete dies als eine politische Frage, die nicht in der Kompetenz des Militärs liege. Wenn die russische Führung entsprechende Anordnung erteile, könne ein solcher Stützpunkt aufgebaut werden.
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