Donnerstag, 27.05.2010
Russlands Müllberg: In fünf Jahren plus 50 ProzentMoskau. In den letzten fünf Jahren ist die in Russland produzierte Menge Müll um 50 Prozent gewachsen - und Recycling ist nach wie vor Fehlanzeige: 90 Prozent der im Abfall enthaltenen wiederverwertbaren Rohstoffe gehen auf den Deponien des Landes verloren.
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Diese Zahlen nannte der kalmückische Präsident Kirsan Iljumschionow auf einer Umweltfragen geltenden Sitzung des Präsidiums des beratend tätigen Staatsrates. Die jährliche Müllmenge in Russland beläuft sich laut Iljumschinow auf 3,5 Mrd. Tonnen. Die am meisten verbreitete Entsorgungsmethode sei weiterhin das Deponieren auf Müllkippen, die im ganzen Land eine Fläche von 1 Mio. Hektar einnehmen, so Iljumschinow.
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In der Müllentsorgung fehle es an wirtschaftlichen Regulierungsfaktoren, die Recycling-Systeme zur Wiederverwertung von Altpapier, Leergut und Verpackungen stimulieren könnten. Auch auf Seiten der Bevölkerung fehle momentan jeder Anreiz zur Müllvermeidung und Mülltrennung.
Laut Iljumschnow gebe es gegenwärtig allenfalls regionale Programme zur Müllproblematik, die jedoch auch nicht hinreichend finanziert seien. Es fehle ein landesweiter Ansatz, so der Verwaltungs-Chef von Kalmykien.
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Präsident Dmitri Medwedew forderte, dass es Zeit sei, in Russland den "ökologischen Nihilismus" ein ende zu bereiten. Er bemängelte, dass es bislang kein landesweites System zum Umwelt-Monitoring gebe.
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Laut Medwedew leben 40 Prozent der städtischen Bevölkerung Russlands an Orten, an denen keine Umweltdaten erhoben würden. Die vorhandenen Systeme seien dabei häufig stark veraltet.
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