Donnerstag, 19.04.2012
Russische Ministerien streiten um höheres RentenalterMoskau. Auch in Russland wird eine Erhöhung des Rentenalters diskutiert. Während das Finanzministerium die Russen künftig mit 63 Jahren in Rente schicken will, sind das Gesundheits- und das Sozialministerium gegen Änderungen.
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Das Finanzministerium schlägt vor, das Rentenalter ab 2015 etappenweise auf 63 Jahre zu erhöhen, sowohl für Männer als auch für Frauen. Zurzeit gehen Männer mit 60 und Frauen mit 55 in Rente, jedenfalls theoretisch, weil die meisten länger arbeiten, weil sie von der Rente nicht leben können.
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Wladimir Putin hatte in seinem Wahlkampf allerdings versprochen, das Rentenalter nicht anzutasten. Ex-Finanzminister (und Putin-Vertrauter) Alexej Kudrin ist dagegen felsenfest davon überzeugt, dass die Russen später aufs Altenteil gehen müssen, sonst drohe der finanzielle Kollaps.
Ein gewichtiges Argument gegen die spätere Rente: In Russland ist die Lebenserwartung zu niedrig, um die Menschen länger arbeiten zu lassen. In Westeuropa beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung mehr als 70 Jahre bei Männern und mehr als 80 bei Frauen.
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In Russland werden Männer aber im Schnitt 64,3 und die Frauen 76,1 Jahre alt, und dafür ist der Eintritt in die Rente mit 63 Jahren zu spät. Das Sozialministerium und das Gesundheitsministerium schlagen dagegen vor, nicht das Rentenalter zu erhöhen, sondern die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Menschen länger arbeiten können.
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